Darmstadts Trainer Dirk Schuster tauschte gegenüber dem 2:0 bei Dynamo Dresden dreimal Personal aus: Für Bregerie (muskuläre Probleme) sowie Steinhöfer und Platte kamen Großkreutz, Höhn und Boyd zum Zug.
FCI-Coach Stefan Leitl hatte im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen den VfL Bochum gleich vier Neue an Bord: Levels, Wahl, Leipertz und Hartmann starteten für Ananou, Träsch sowie Morales und Kutschke (beide Gelbsperre).
Ein wildes Hin und Her kennzeichnete die Anfangsminuten am Böllenfalltor, die Teams begegneten sich mit hoher Zweikampfintensität. Ballkontrolle blieb ein Fremdwort, genau wie Tor- und Strafraumszenen Seltenheit hatten (Ausnahme: Leipertz, 11.)
Leipertz veredelt Kittels Maßvorlage
Während Darmstadt meist den weiten Flugball in die Spitze wählte und damit ein kaum probates Mittel, entwickelte der FCI Zug um Zug sein spielerisches Potenzial immer besser. Fast mit Erfolg, als Leipertz nach einer ersten guten Kombination an Heuer-Fernandes scheiterte (17.).
Beim nächsten Angriff klingelte es aber hinter dem Lilien-Keeper: Levels spielte flach zu Kittel, nach dessen Steilpass Leipertz Großkreutz enteilte und von halbrechts aus sechs Metern an Heuer-Fernandes vorbei einnetzte (18.).
Boyd trifft nur Aluminium
Es folgten wütende, aber weiterhin unstrukturierte Attacken der Schuster-Elf, die an der souveränen Defensive der Oberbayern abprallten. Immer wieder sorgte die Leitl-Elf zudem mit viel Ballkontrolle für Entlastung. So brannte es vor dem Gästetor lediglich nach einem Standard: Boyd nickte nach Kempes weitem Einwurf aus acht Metern an den Pfosten (31.).
Zwar blieb der SVD bis zum Kabinengang am Drücker, gewann zunehmend mehr zweite Bälle. Doch nur ein direkter Freistoß von Kempe war eine zweite nennenswerte Ausgleichschance (43.). Auf der anderen Seite war Heuer-Fernandes in derselben Minute gegen den erneut durchgebrochenen Leipertz hellwach und einen Tick schneller am Ball.
2. Bundesliga, 26. Spieltag
Schuster brachte mit Wiederanpfiff Rosenthal, der Stark ersetzte, als hängende Spitze. Ji rückte nach rechts, Kempe sollte auf der Sechs als Initiatior das spielerische Element beleben.
Die 98er versuchten sich nun mehr im Kombinationsspiel, es war aber Wahls Nachlässigkeit, die Jis Chance ermöglichte (53.). Gegen zunehmend passivere Schanzer rollte nun Angriff auf Angriff gen Gästetor, im letzten Drittel hielten Matip & Co. den Offensivbemühungen aber zunächst stand.
Bis Mitte des zweiten Durchgangs tat sich vor den Toren nicht viel, ehe eine Fehlentscheidung zum Ausgleich führte: Holland hob im Strafraumduell mit Wahl einfach ab, Referee Thorben Siewers fiel auf die Schwalbe herein und zeigte auf den Punkt. Kempe war's egal, der Mittelfeldspieler verwandelte sicher zum 1:1 (67.).
Chancen hüben wie drüben
Der FCI bekam seine Angriffe zunächst nicht mehr zu Ende gespielt, die Lilien wollten den Sieg. Kempe traf den Ball nach Querpass von Ji von der Strafraumgrenze nicht richtig (74.), Ji selbst scheiterte vom linken Fünfereck bei der besten Chance zur Führung an Nyland (84.).
Am Ende nutzten auch die Oberbayern den Raum zu strukturierten Angriffen. Aber weder Lex (81.) noch Hartmann (87.) hatten ihr Visier genau genug eingestellt.
Für Darmstadt, das auf dem vorletzten Platz steckenbleibt, geht es am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Nürnberg weiter. Ingolstadt empfängt zur gleichen Zeit Dynamo Dresden.