2. Bundesliga

SV Darmstadts Neuzugang Clemens spricht

Darmstadts Neuzugang will die Freude wieder finden

Clemens: "Eine faire Chance habe ich in Köln leider nicht bekommen"

Ist froh über seine Chance in Darmstadt: Christian Clemens.

Ist froh über seine Chance in Darmstadt: Christian Clemens. imago images

"Eine faire Chance habe ich in Köln danach leider nicht bekommen", sagt Christian Clemens über die vergangenen Monate in seiner Heimatstadt. Er habe die Vorbereitung gespielt, Tore geschossen, doch Trainer Markus Gisdol habe sich anders entschieden und jüngeren Spielern eine Chance gegeben. "Das ist der Stil, den der FC im Moment fährt. Ich habe das akzeptiert, nie groß Stress gemacht und auch in der Regionalliga gespielt", sagt der 29 Jahre alte Außenbahnspieler.

Bei den Geißbock-Profis kam Clemens vergangene Saison auf gerade 15 Minuten Einsatzzeit, am letzten Spieltag als Einwechselspieler beim 1:6 bei Werder Bremen. In Darmstadt wolle er nun die Freude am Spiel wiederfinden, auf möglichst viele Einsätze kommen und sich zurück ins Rampenlicht spielen.

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"Für mich zählt das Hier und Jetzt"

Sein Vertrag läuft nur bis Saisonende, eine eher ungewöhnliche Konstellation. "Man muss die ganze Situation betrachten", sagt er dazu. Die Vereine hätten wegen der Folgen der Corona-Pandemie ein kleineres Budget. Auf der anderen Seite habe er auch in Köln nur noch ein halbes Jahr Vertrag gehabt.

Die Zeit danach sei im Moment nicht so wichtig. "Für mich zählt das Hier und Jetzt. Es war nicht so selbstverständlich von Darmstadt, jemandem die Chance geben, der eineinhalb Jahre quasi nicht mehr höherklassig gespielt hat. Deswegen bin ich dem Verein sehr dankbar und versuche, das Vertrauen zurückzuzahlen", erklärt der frühere U-21-Nationalspieler.

Gute Erfahrungen mit dem System Anfang

Großen Anteil am Wechsel hatte, dass er Anfang aus Köln kennt. "Da ich den Trainer kannte, war für mich ziemlich schnell klar, dass ich das hier in Angriff nehmen werde. Da muss ich mich an nichts großartig gewöhnen. Unter Anfang hatte ich mit meine beste Zeit beim FC." Auch fünf Lilien-Spieler kannte er bereits. "Insofern war es für mich sehr einfach, hier Anschluss zu finden."

Bereits nach einer Trainingseinheit reiste er zum Auswärtsspiel gegen Heidenheim (0:3). "Das Ergebnis dort war natürlich nicht schön. Aber für mich war es schön, mal wieder auf dem Platz zu stehen", sagt Clemens. Eigentlich sei das ein klassisches 0:0-Spiel gewesen, weil bei beiden Mannschaften nicht viel nach vorne gegangen sei. Grund für die Niederlage seien dann die schlecht verteidigten Standards gewesen, die zu den ersten beiden Gegentoren führten.

Offener Schlagabtausch mit Kiel?

"Der Trainer will von uns, dass wir mutig sind, nach vorne spielen und Spaß an der Sache haben. Dass Fehler passieren können, ist klar", sagt er. Natürlich müsse man an der Defensive arbeiten. "Wenn man diesem System aber Vertrauen schenkt, kann das meiner Meinung nach sehr erfolgreich sein", sagt Clemens.

Schon gegen Kiel erwartet er ein anderes Spiel als gegen Heidenheim. "Es kommt uns ein bisschen gelegen, dass die auch versuchen, Fußball zu spielen", sagt Clemens. Anfang kenne als ehemaliger Kieler Coach den Spielstil. Das könne ein kleiner Pluspunkt sein. Aber andersherum kenne man in Kiel auch Anfangs Strategie. "Ich glaube, das wird ein offener Schlagabtausch", sagt Clemens und fügt an: "Und ich hoffe, dass es in meinem zweiten Spiel mit einem Sieg klappt."

Stephan Köhnlein

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