Personal: Gegenüber dem 1:4 im Europapokal bei Girondins Bordeaux tauschte Bremens Trainer Schaaf gleich vier Spieler aus: Für Kristajic, Frings, Ernst und Stalteri kamen Wiedener, Barten, Tjikuzu und Ailton. Stuttgarts Rangnick stellte im Vergleich zum 2:2 in Rotterdam sogar fünf neue Spieler auf: Ganea und Blank ersetzten die verletzten Dundee und Carnell, Seitz, Kauf und Endress bekamen den Vorzug vor Pinto, Gerber und Schneider (verletzt).
Der 14. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Werder begann mit der üblichen Vierer-Abwehrkette, zwei defensiven Absicherungen davor, zwei Offensiv-Kräften und zwei Stürmern. Stuttgart wechselte von der Viererkette auf die Dreierkette, baute eine Viererkette im Mittelfeld ein und setzte auf zwei Offensivkräfte hinter Strafraum-Stürmer Ganea.
Spielverlauf: Schnell entwickelte sich ein vom Abstiegskampf gekennzeichnetes Spiel, bei dem der VfB die besser organisierte Mannschaft war. Während die Werderaner sehr nervös und verkrampft agierten, viele Fehlpässe produzierten und harmlos die Spitzen einsetzten, wirkte Stuttgart disziplinierter, zielstrebiger und mit den besseren Torchancen.
Nach der Pause versuchte Schaaf mit Kristajic für den indisponierten Wiedener, die linke Abwehrseite zu stabilisieren, Rangnick setzte sogar auf Offensive. Für Meißner (Muskelverletzung) - Endress rückte in die Abwehr, Thiam in die Viererkette - kam Hleb, der für neue Ideen im Spiel nach vorne sorgen sollte. Doch stattdessen kam Werder besser auf und erspielte sich Feldvorteile, die zu einer Reihe guter Torchancen führten. Der VfB verlor immer mehr den Faden und bekam gegen die aggressiveren Gastgeber immer größere Probleme. Die Stuttgarter kamen kaum mehr von hinten raus und kassierten folgerichtig das Gegentor durch Ailton, an dem Torhüter Hildebrand eine Teilschuld traf.
Erst nach dem Rückstand spielte der VfB wieder zielstrebiger nach vorne, doch der eingewechselte Hosny konnte den starken Rost nicht mehr überwinden (86. und 88. Minute).
Fazit: Ein letztlich glücklicher Werder-Erfolg, in einem Spiel, das eigentlich keinen Sieger verdient gehabt hätte.
Von Harald Kaiser, George Moissidis und Thiemo Müller