Kämpfte nicht nur, sondern brachte Werder auch mit 1:0 in Front: Daniel Jensen. dpa
Bremens Trainer Thomas Schaaf musste nach der 1:2-Niederlage in Dortmund im DFB-Pokal auf Klasnic (Kapselriss) verzichten. Weil auch Sanogo (Afrika-Cup) und Almeida (Rot-Sperre) fehlten, begann Hunt im Angriff neben Rosenberg. Diego rückte zurück in die Startformation. Bochums Coach Marcel Koller gab im Tor wieder Lastuvka den Vorzug vor Renno. Ohne Epallé (Afrika-Cup) begann Neuzugang Azaouagh als zentral offensives Element der neuformierten Raute. Die anderen beiden Einkäufe Ono (Bank) und Byelik (nicht im Kader) standen nicht in der Startelf. Im Sturm begann Auer neben Sestak.
Bremen begann sofort offensiv, übte Druck auf den VfL aus und schnürte die Gäste schon in der Anfangsphase in deren Hälfte ein. Fast pausenlos rollten Bremer Angriffe Richtung Bochumer Gehäuse, bis auf einige Eckstöße sprang allerdings zunächst nichts Zählbares für die Schaaf-Elf heraus. Rosenberg (9.) und Diego (16.) zogen aus der zweiten Reihe ab, wirklich gefährlich wurde es aber nicht. Anders der VfL: Ein seltener Vorstoß der Koller-Elf bescherte dem Revierklub einen Eckstoß, in dessen Folge Azaouagh das Leder flach nach innen flankte. Naldos Abwehrversuch missglückte völlig und wäre um ein Haar im eigenen Tor gelandet, doch Keeper Wiese rettete in höchster Not und lenkte den Ball über die Querlatte (17.).
Werder hakte diese Schrecksekunde sofort ab und legte wieder den Vorwärtsgang ein. Nachdem sich Hunt klasse auf der rechten Seite durchgesetzt hatte, bediente der Angreifer den in der Mitte in Position gelaufenen Diego. Der Brasilianer drückte die Kugel zwar gegen die Laufrichtung von Lastuvka, doch der VfL-Schlussmann reagierte sehenswert und parierte (23.). Sekunden später stand der Bochumer Torhüter erneut im Mittelpunkt, als Pasanen fulminant aus der Distanz abzog (24.).
Der 18. Spieltag
Trotz der klaren Bremer Überlegenheit blieb der VfL Bochum bei Kontern gefährlich. Gleich zweimal offenbarte dabei Mertesacker im Laufduell mit Sestak Geschwindigkeitsdefizite und hatte Glück, dass der Slowake jeweils nicht genau genug zielte (26., 32.). Bremen bestimmte bis auf wenige Ausnahmen weiter das Geschehen und wurde kurz vor der Pause für seine Mühen belohnt. Nach einem kurz ausgeführten Eckstoß flankte Hunt die Kugel in den Strafraum und fand den im Hintergrund lauernden Jensen. Der Däne zog kraftvoll ab und markierte den verdienten 1:0-Pausenstand (44.).
Der zweite Durchgang begann so, wie der erste aufgehört hatte. Bremen kontrollierte Ball und Gegner, übte Druck aus und erarbeitete sich Chancen. Bochum kam nur noch selten aus der eigenen Hälfte heraus und trat offensiv vorerst gar nicht mehr in Erscheinung. Naldo gab per Freistoß den Startschuss für eine ganze Reihe guter Bremer Chancen (49.). Mertesacker vergab nach toller Kombination über Diego, Jensen und Rosenberg (56.), Hunt traf nur die Latte (57.). Die Partie wurde von Minute zu Minute einseitiger, ehe Koller mit der Einwechslung von Ono plötzlich das Geschehen auf den Kopf stellte (67.). Der japanische Bundesligadebütant war gerade eine Minute auf dem Platz, als er völlig überraschend den Ausgleich durch Auer vorbereitete (68.). Allerdings stand Ono unmittelbar vor dem Zuspiel klar im Abseits und hatte Glück, dass das Schiedsrichtergespann weiterspielen ließ.
Zwei Minuten später setzte es den nächsten Rückschlag für Werder. Naldo wusste sich gegen den durchgebrochenen Sestak nur durch ein Foul zu helfen und sah dafür von Referee Weiner die Rote Karte (70.). Trotz Unterzahl hatten die Bremer in der Folge Chancen, doch noch für einen positiven Spielausgang zu sorgen, weder Mertesacker per Kopf (74.), noch Rosenberg (81.) und Hunt (81.) brachten den Ball aber im Netz unter.
Während Bremen seine Chancen nicht nutzte, stellte der VfL die Partie in der Schlussphase komplett auf den Kopf. Ono brachte einen Eckball an den Fünfmeterraum und fand Yahia, der per Kopf die Gästeführung erzielte. Werder warf in den Schlussminuten freilich alles nach vorne, hatte bei den wütenden Angriffen letztlich aber ebenso wenig Abschlussglück, wie bei den vielen Chancen zuvor.
Für Werder Bremen steht am nächsten Sonntag das Spitzenspiel beim FC Bayern München an, während der VfL Bochum am Samstag Energie Cottbus empfängt.