Die Rückkehr an die Seitenlinie des FC Chelsea hatte sich Frank Lampard sicherlich anders vorgestellt. Sechs Pflichtspielniederlagen zum Auftakt bedeuteten das Aus in der Champions League und den endgültigen Absturz in das triste Mittelfeld der Premier League.
Mit fünf Änderungen nach der 1:3-Pleite gegen Arsenal - Chalobah, Badiashile, Gallagher, Mudryk und Havertz ersetzten Azpilicueta, Fofana, Kovacic, Sterling und Aubameyang - sollte in Bournemouth endlich der erste Sieg in der zweiten Amtszeit der Vereinsikone her. Bournemouth präsentierte sich zuletzt allerdings stark, schlug Leeds mit 4:1 und übernahmen auch in der Anfangsphase gegen die Blues die Kontrolle. Ohne Änderungen in der Startelf war es Lerma, der den ersten guten Abschluss aus der Distanz hatte (5.).
Premier League, 35. Spieltag
Chelsea trifft früh, Bournemouth antwortet
Defensiv sah die Mannschaft von Gary O'Neil aber früh schlecht aus. Kanté konnte unbedrängt flanken und fand Gallagher, der zwischen den deutlich größeren Innenverteidigern zum 1:0 einköpfte (9.).
Das Spiel blieb dennoch offen. Eine schöne Kombination über Vina, Solanke und Christie, die Außenverteidiger Vina mit einem Schuss in den Winkel vergoldete, brachte den schnellen Ausgleich (21.).
Fortan übernahm Chelsea die optische Überlegenheit, wurde aber selten gefährlich. Wenn etwas ging, dann über den auffälligen Madueke, der allerdings zweimal verpasste (31./37.).
Nach dem Seitenwechsel fand Chelsea gut in die Partie, erhöhte den Druck, wurde allerdings weiterhin nicht besonders gefährlich. Bournemouth setzte mit schnellen Gegenstößen immer wieder Nadelstiche, Christie traf nur das Außennetz (58.).
Die Blues nutzen ihr Glück
Dann hatten die Blues Glück: Thiago Silva hätte sich nach seinem Einsteigen gegen Solanke nicht über einen Elfmeter beschweren dürfen (68.), doch der VAR überstimmte Schiedsrichter John Brooks nicht. Wenig später köpfte Ouattara aus fünf Metern über das Tor (79.).
Ein kurioser Freistoß besorgte dann sogar die Führung der Blues. Solanke rutschte in der eigenen Hälfte weg und hielt den Ball mit der Hand fest. Der eingewechselte Ziyech hob den fälligen Standard in den Strafraum, wo Badiashile per Direktabnahme zu seinem ersten Tor seit seinem Wechsel vollendete (83.). Zwei weitere Joker schafften nur drei Minuten später endgültig Klarheit: Sterling legte nach schönem Antritt quer auf Joao Felix, der den 3:1-Endstand markierte (86.).
Nach sechs Pflichtspielniederlagen zum Einstand darf Frank Lampard sich erstmals freuen und klettert mit seinen Blues immerhin auf Platz elf. Bournemouth rutscht derweil auf den 14. Rang ab, wird den 35. Spieltag aber mindestens sieben Zähler vor den Abstiegsrängen beenden. Für endgültige Klarheit könnten die Cherries am kommenden Samstag (16 Uhr) bei Crystal Palace sorgen. Chelsea trifft parallel auf Nottingham.