Bochums Coach Robin Dutt stellte nach dem 0:1 beim HSV zweimal um: Für Lee und Weilandt spielten Pantovic und Blum.
Wiesbadens Trainer Rüdiger Rehm setzte im Vergleich zum 0:3 gegen Hannover anstelle von Röcker und Shipnoski auf den unter der Woche neuverpflichteten Schwede und Schäffler. In Knöll saß ein weiterer Neuzugang zudem auf der Bank.
Schäffler sehenswert - Dittgen auch
Rehms Wunsch für das Gastspiel in Bochum: "Mal in Führung gehen." Gesagt, getan, sein Team krönte eine gute Anfangsphase nach zwei Chancen von Schäffler (3., 9.) durch den Torjäger, der nach dickem Patzer von Bella Kotchap Ajanis Vorlage nach flüssiger Kombination vollendete (10.).
Beim verunsicherten VfL lief nichts zusammen, dennoch hätte die Dutt-Elf den Ausgleich erzielen müssen, aber Danilo scheiterte vom linken Fünfereck an Watkowiaks starker Fußabwehr (13.).
Stattdessen fiel das verdiente 2:0 für griffige Hessen, die mit weit besserer Spielanlage und zielstrebigen Offensivaktionen aufwarteten: Nach Schwedes Solo wurde Ajani beim Schuss abgeblockt, den abprallenden Ball nahm Dittgen aus der Drehung und jagte ihn aus 13 Metern in den linken Winkel (19.).
Latte Schäffler, Großchance Ganvoula, Tor Schäffler
Wie fiel Bochums Reaktion aus? Kaum merklich. Bis auf eine Blum-Volleyabnahme (24.) hielten die Hessen den VfL lange Zeit weg vom eigenen Strafraum. Zwar dosierte der SVWW nun seine Offensivaktionen etwas mehr, dennoch hätte Schäffler (Lattenkopfball, 37.) vor der Pause fast noch den Doppelpack geschnürt.
Machte er nach Ganvoulas vergebener Großchance auf der anderen Seite (42.) auch noch. Und der dritte Treffer des Aufsteigers war sinnbildlich für den desolaten Auftritt der Westfalen vor der Pause: Dittgen und Schäffler übten auf der linken Seite Druck aus. Zwar sicherte Pantovic zunächst den Ball, den aber luchste ihm Schwede ab, lupfte am linken Fünfereck über Riemann hinweg und Schäffler nickte gegen Danilo am rechten Pfosten ein (45.). Gellende Pfiffe begleiteten den VfL in die Kabine.
Bapoh versprüht Hoffnung
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Die Gäste hatten im ersten Durchgang zweimal verletzungsbedingt wechseln müssen und sahen sich mit Wiederanpfiff etwas entschlosseneren Bochumer gegenüber, die nach Chatos Einsatz gegen Bapoh vergeblich Elfmeter forderten (50.). Auf der Gegenseite musste sich Riemann gegen Shipnoski strecken (51.), dann keimte Hoffnung auf beim VfL, als Bapoh eine von Janelt leicht abgefälschte und damit verlängerte Blum-Ecke aus fünf Metern zum 1:3 einköpfte (56.).
Dittgen vergibt das 4:1
Die Gastgeber zeigten nun Präsenz, erneut blieb die Pfeife von Referee Schlager nach Kuhns Strafraumduell mit Blum still (58.). Der SVWW legte sein Hauptaugenmerk auf die Defensive, streute vereinzelt Nadelstiche ein - Dittgen nickte Riemann aus fünf Metern in die Arme (63.).
Mitte des zweiten Abschnitts ebbte der Druck Bochums ab, Wehen Wiesbaden agierte in der Abwehr wieder souveräner. Der VfL verlor den kurzzeitig gewonnenen Glauben, noch etwas mitnehmen zu können, zusehends - mehr als ein Maier-Fernschuss (76.) kam lange nicht mehr.
Wahnsinn in den Schlussminuten
Aber die Rehm-Schützlinge spielten ihre Kontermöglichkeiten unzureichend aus, was sich rächen sollte: Erst fand eine Volleyabnahme von Osei-Tutu den Weg zum 2:3 ins Netz (87.), und nach Foul von Watkowiak an Bapoh verwandelte Ganvoula denn fälligen Elfmeter in der 90. Minute zum umjubelten 3:3.
Nun schnupperte Bochum gar am Sieg, Watkowiak parierte gegen Blum (90.+2). Als Dams Bapoh umklammerte und der Torschütze sich losriss, kassierte er dafür die Rote Karte - Schlusspunkt einer turbulenten Endphase (90.+5).
Bochum gastiert am Montag (20.30 Uhr) in Stuttgart. Für Wiesbaden geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Regensburg weiter.