Bundesliga

Bobic hat einen Wunsch: "Dass der ganze Mist um uns herum vorbei ist"

Sport-Geschäftsführer von Hertha BSC zeigt sich erleichtert

Bobic hat einen Wunsch: "Dass der ganze Mist um uns herum vorbei ist"

Grund zur Freude: Marco Richter (li.) und Fredi Bobic zeigen sich nach dem Sieg über Dortmund erleichtert.

Grund zur Freude: Marco Richter (li.) und Fredi Bobic zeigen sich nach dem Sieg über Dortmund erleichtert. imago images/Jan Huebner

Tayfun Korkut hat - abgesehen vom jüngsten wie sehr deutlichen 0:4 in Mainz - eine gute Bilanz als neuer Hertha-Coach vorzuweisen. Neben einem 2:2 gegen Stuttgart hat es schließlich auch ein 2:0 gegen Bielefeld und zum Hinrundenabschluss an diesem Samstag noch ein beachtliches 3:2 gegen den Tabellenzweiten Borussia Dortmund gegeben.

"Es war ein hochverdienter Sieg", so der Nachfolger von Pal Dardai nach dem Coup über den BVB und mit Hinblick auch aufs Debakel beim FSV. "Wir sind froh, dass wir die drei Punkte gemacht haben, vor allem über die Art und Weise. Das Wichtigste war die Reaktion auf das Spiel in Mainz."

Richter spürt Haalands Frust

Doch wie genau ist das geglückt innerhalb weniger Tage? Marco Richter, der mit zwei satten Abschlüssen am Samstag zum Matchwinner avanciert war, ging im Interview mit "Sky" auf Spurensuche, kam aber schnell zur Erkenntnis: "Ich kann das schwer beantworten. In Mainz war es einfach ein Totalausfall von der ganzen Mannschaft. Wir haben dann einfach miteinander geredet und wollten es unbedingt heute, gerade vor Weihnachten." Das sei mit Leidenschaft, Ehrgeiz, Zusammenhalt und auch Mut in der Offensive geglückt.

Ein Faktor hat dabei sicherlich auch die Defensive gespielt, die Dortmunds Torgarant Erling Haaland über weite Strecken sehr gut im Griff gehabt hatte - allen voran die beiden Innenverteidiger Jordan Torunarigha und Kapitän Niklas Stark. Zwischenzeitlich hatte der Norweger gar etwas frustriert gewirkt, was auch Richter nicht entgangen war: "Ein bisschen gespürt haben wir es auf jeden Fall. Wir haben es aber einfach auch gegen ihn heute sehr, sehr gut gemacht - vor allem weil man weiß, dass er auch gern mal einen Doppelpack machen kann."

Bobic will über Fußball reden

Tayfun Korkut ist Trainer von Hertha BSC.

Strahlemann auf der Berliner Trainerbank: Tayfun Korkut. imago images/Contrast

Am Ende des Tages stand somit der Fakt, dass die Herthaner mit den Punkten 19, 20 und 21 etwas mehr Abstand nach unten gewannen und sich im Vergleich zur ebenfalls schwachen Hinrunde 2020/21 (17 Zähler) sogar ein Stück weit absetzten. Das freute auch den im Sommer von Eintracht Frankfurt gekommenen Ex-Profi Fredi Bobic, der sich sichtlich gut gelaunt präsentierte, die Arbeit des neuen Trainers Korkut explizit für den wiederentdeckten offensiven Mut der Akteure lobte und überhaupt öfters solche Leistungen des Teams sehen will.

Weihnachtswunsch inklusive: "Wenn ich mir was wünschen könnte: dass der ganze Mist um uns herum vorbei ist. Das würde ich mir am meisten wünschen." Damit meinte der 50-Jährige sicherlich die ganzen Themen, die es rund um Hertha BSC seit langer Zeit gibt. Dabei wolle Bobic doch im Grunde nur eines: "Ganz ehrlich, manchmal kommt der Fußball zu kurz. Wir reden zwar viel um Fußball, das macht ungemein Spaß - aber das andere überlagert oft vieles. Und da wünsche ich mir manchmal, das alles wäre mal vorbei."

Wie das gelingen kann, nur noch über im besten Falle erfolgreichen Berliner Fußball zu reden? Auch diese Antwort lieferte Bobic prompt selbst noch: "Wir wollen mehr Spiele gewinnen, das reicht dann auch."

mag

Bilder zur Partie Hertha BSC - Borussia Dortmund