Arminias Eigler zeigt es an: Gleich zweimal traf er gegen Hansa Rostock. dpa
Nach dem 0:3 in Duisburg formierte Bielefelds Coach Ernst Middendorp seine Startelf auf zwei Positionen um: Masmanidis und Rau begannen für Nkosi und Bollmann. Auch auf Seiten der Rostocker gab es nach dem 0:1 gegen Dortmund zwei Wechsel in der ersten Elf. Lense und Pearce ersetzten D. Langen und Diego Morais.
Rostock begann das Spiel äußerst defensiv. Erneut vertraute Frank Pagelsdorf einem „Doppel-Sechser“ mit Bülow und Rathgeb vor der Abwehr und hoffte damit, seiner Hintermannschaft mehr Stabilität zu verleihen. Und tatsächlich: Gegen kompakt auflaufende Rostocker taten sich die Hausherren von Beginn an richtig schwer. Die Pässe auf die Stürmer gerieten ungenau, oft wurden die Spitzen mit einem langen Zuspiel gesucht.
Es entwickelte sich in der Folge ein tempo- und chancenarmes Spiel. Bielefeld fand lange keine Lücke im Rostocker Defensivverbund und Hansa vernachlässigte grob die eigene Offensive. Nur Agali alleine konnte kaum etwas gegen die Bielefelder Verteidiger ausrichten, die neuformiert angetreten waren. Schuler musste an der ungewohnten rechten Außenlinie Dienst schieben, Rau verteidigte auf links. Eigler sorgte für den ersten Aufreger des Spiels, da er aber eine Rau-Flanke mit der Hand mitnahm und dann das Tor traf, wurde er zurecht von Schiedsrichter Dr. Brych zurückgepfiffen (19.). Ansonsten sorgten auf beiden Seiten nur Standards für Gefahr.
Der 5. Spieltag
So war es auch ein Böhme-Freistoß, der die Führung für die Hausherren einleitete: Aus halbrechter Position bekam Agali im Fallen die scharf geschossene Flanke an die Brust und fälschte unhaltbar ab (31.). Dabei blieb es auch bis zur Halbzeitpause, in der beide Trainer von ihren Mannschaften wohl mehr Mut zur Offensive einforderten. Denn die Zuschauer in der Schüco-Arena bekamen nun ein Tor-Festival zu sehen.
Hansa – das mit Rydlewicz und Hähnge für Rahn und Shapourzadeh angetreten war – machte den Anfang. Kern überwand artistisch mit dem Rücken zum Tor den machtlosen Hain (47.) Die Arminen hatten zuvor nach einem langen Einwurf den Ball nicht aus dem Strafraum bekommen. Rostocks Freude währte aber nur kurz: Orestes zeigte Probleme bei der Ballannahme, Eigler setzte nach und erkämpfte den Ball. Aus elf Metern Torentfernung schoss er Bielefeld wieder in Führung (50.).
Langkamp blieb meist Sieger gegen Hansas Stürmer, da half Agali auch kein Kopfstand. dpa
Und Hansa zeigt weiter Schwächen: Wichniarek hebelte mit einem schönen Außenristpass die gegnerische Viererkette aus, Eigler stand wieder alleine vor Wächter und zeigte sich erneut nervenstark. Aus halblinker Position ließ er nichts anbrennen (55.). Damit nicht genug durfte sich wenig später auch Wichniarek noch in die Torschützenliste eintragen. Wieder hatte Orestes den Ball an Eigler verloren und diesmal hatte der Pole in Bielefelder Diensten freie Bahn, tunnelte Wächter aus zehn Metern halblinker Position (59.). Doch Rostock antwortete noch einmal schnell: Rydlewicz zirkelte eine Flanke von der linken Seite auf den Hinterkopf von Bülow, der Ball segelte von dort aus an Hain vorbei ins Tor (62.). Das Tor gab den Gästen noch einmal Auftrieb, doch ein weiterer Treffer wollte nicht mehr gelingen. Kern vergab per Weitschuss noch die beste Chance auf den Anschluss (72.). Arminia verteidigte den Vorsprung clever, verlegte sich aufs Kontern. Wichniarek hatte nach einem Kamper-Freistoß noch eine große Möglichkeit: Nur der Pfosten verhinderte sein zweites Tor (81.).
Arminia Bielefeld muss am nächsten Spieltag auswärts ran. Der Gegner lautet Schalke 04. Auch Rostock misst sich mit einem Team aus dem Ruhrgebiet: Mitaufsteiger Duisburg ist zu Gast an der Ostsee.