Gegen die Laufrichtung von Eilhoff & Co.: Rangelov köpft das 1:0 für Cottbus. picture-alliance
Arminen-Trainer Frontzeck musste im Vergleich zum 0:0 beim FC Schalke auf Kamper verzichten, der bei den Königsblauen die Ampelkarte sah. Für ihn kam der zuletzt erkrankte Kauf ins Team.
Der Cottbuser Trainer Prasnikar baute nach dem 2:3 gegen Frankfurt die erste Elf auf drei Positionen um: Cvitanovic und Iliev waren angeschlagen, zudem rotiert Jelic raus. Dafür spielten Vasiljevic, Sörensen und Kurth. Für den Ex-Auer war es der erste Saisoneinsatz.
Das Spiel entwickelte sich langsam, beide Mannschaften tasteten sich mit wenig Risiko Richtung gegnerisches Tor. Insofern mussten die Zuschauer lange Zeit auf Torszenen warten. Allerdings war es mitnichten so, dass sich die Cottbuser nur hinten reinstellten. Auch die Lausitzer suchten den Weg nach vorne, doch kamen sie genauso wenig wie die Ostwestfalen in der Anfangsviertelstunde zum Torschuss.
Zunächst suchten beide Teams ihr Heil mit Distanzschüssen, den ersten setzte Halfar, doch Tremmel war auf dem Posten (14.). Auf der Gegenseite versuchte es Pavicevic aus der Distanz (21.), doch eine Gefahr für Arminen-Keeper Eilhoff bedeutete der Schuss aus 25 Metern nicht. Das Spiel blieb höhepunktlos, Cottbus verteidigte konsequent, Bielefeld spielte zumeist über rechts nach vorne, doch das viel zu umständlich. Nach einer Rangelei zwischen Bollmann und Rangelov, als beide nach einem Laufduell an der Torauslinie aneinandergerieten, zeigte Schiedsrichter Rafati den Streithähnen jeweils Gelb.
Bewegung kam in die Partie, als sich Kucera nach einem weiten Freistoß von Skela im eigenen Strafraum düpieren ließ. Der Albaner flankte butterweich nach innen und in der Mitte köpfte Rangelov gegen die Laufrichtung von Keeper Eilhoff aus sechs Metern unhaltbar ins kurze Eck (31.). Die Führung für die Prasnikar-Elf fiel überraschend, aber war nicht ganz unverdient, denn die Cottbuser zeigten bei ihren wenigen Offensivaktionen im ersten Abschnitt mehr Entschlossenheit.
Kurz vor der Pause dann ein weiterer "Höhepunkt". Rangelov spielte im Grätschen klar den Ball vor dem heraneilenden Halfar, doch dann rutschte der Torschütze dem Bielefelder in die Beine. Dabei nahm er den Fuß ein wenig hoch und Halfar hob spektakulär ab - für Rafati war dieses Rutschen gelbwürdig und so schickte er Rangelov in der 44. Minute mit der Ampelkarte zum Duschen.
Der 10. Spieltag
Natürlich begann die zweite Halbzeit mit der erwarteten Abwehrschlacht der Lausitzer. In Unterzahl igelte sich die Prasnikar-Elf hinten ein und hoffte auf den möglicherweise vorentscheidenden Konter. Doch dazu kamen die Cottbuser zunächst nicht, denn die Bielefelder spielten mit viel Aggressivität nach vorne und drückten die Lausitzer hinten rein. Immer wieder flogen hohe Bälle in den Strafraum des FC Energie, so dass dessen Abwehr mehr als nur eine brenzlige Situation überstehen musste. Zwar war zunächst keine echte Großchance für die Arminen dabei, aber das Geschehen spielte sich bis 63. Minute ausschließlich rings um den Strafraum des FCE ab.
Dann war es passiert. Nach einem weiten Flankenball von Schuler köpfte Kucera in Mittelstürmerposition den Ball maßgerecht vor die Füße von Wichniarek. Der Pole nahm die Kugel kurz an und hämmerte sie mit aller Macht aus zwölf Metern in die Maschen - beim verdienten Ausgleich war der Cottbuser Keeper Tremmel chancenlos.
Wer nun geglaubt hätte, die Lausitzer würden alles versuchen, um über die Zeit zu kommen, musste sich verwundert die Augen reiben. Mit schnörkellosen Kontern ging die Prasnikar-Elf sofort Risiko, doch Rivic (66.) und zweimal Sörensen (69., 71.) blieben in aussichtsreichen Situationen der Erfolg verwehrt. Nach diesen Fehlschüssen war aber wieder die Arminia dran, die nun mit aller Macht, aber wenig spielerischen Mitteln den Dreier einfahren wollte.
Der Siegtreffer wollte aber nicht mehr fallen. Trotz Einbahnstraßen-Fußball im zweiten Abschnitt mussten sich die Bielefelder mit einem Punkt zufrieden geben. Mit diesem dürften die Cottbuser ganz gut leben können. Verdient hatten sich die Lausitzer den einen Punkt durch ihren aufopferungsvollen Kampf allemal.
Beide Kerllerkinder haben am kommenden Samstag richtig hohe Hürden vor sich: Für Bielefeld geht es zum FC Bayern München, die Cottbuser empfangen den FC Schalke 04 im Stadion der Freundschaft.