Bundesliga

Berliner Intermezzo endet: Bonucci wechselt zu Fenerbahce

Italiener will seine EM-Chancen steigern

Berliner Intermezzo endet: Bonucci wechselt zu Fenerbahce

Ciao Berlin: Leonardo Bonucci wechselt in die Türkei.

Ciao Berlin: Leonardo Bonucci wechselt in die Türkei. IMAGO/Contrast

Leonardo Bonucci schließt das Kapitel Union Berlin und wechselt zu Fenerbahce Istanbul. Das bestätigten die Köpenicker am Donnerstagabend. "Leonardo hat bei uns nicht die Einsatzzeiten bekommen, die er sich erhofft hat", sagte Geschäftsführer Oliver Ruhnert und verriet, dass Bonucci dennoch "jederzeit positiv geblieben und sich mit seiner Persönlichkeit und seiner Erfahrung in den Dienst der Mannschaft gestellt" habe. Dennoch sei sein Wechselwunsch "nachvollziehbar" gewesen - diesem habe man dann auch entsprochen.

"Sicherlich kam ich im vergangenen Sommer mit anderen Vorstellungen zu Union”, gab der Italiener rückblickend zu, betonte zugleich aber, dass  es "trotz der sportlichen Rückschläge eine außergewöhnliche Zeit für mich war. Union ist wirklich ein spezieller Klub mit sehr viel Nähe und Zusammenhalt." 

Nun also wechselt der erfahrene Abwehrspieler zu Fenerbahce, wo er einen Vertrag bis Saisonende unterschrieb. Medienberichten zufolge soll der ehemalige Roma-Stürmer Edin Dzeko eine wichtige Rolle gespielt haben, Bonucci von einem Wechsel in die Türkei zu überzeugen, wo dieser nun auf mehr Spielzeit hofft und damit auch auf bessere Chancen, um eventuell als erfahrene Kraft noch auf Italiens EM-Zug aufzuspringen.

Nach Informationen von "Calciomercato" soll sich Bonucci diesbezüglich bei Nationaltrainer Luciano Spalletti bereits rückversichert haben, dass das sportliche Niveau bei Fenerbahce für die Squadra Azzurra ausreicht. Bei Fener winkt ihm auch mehr Spielzeit, da der türkische Traditionsklub gerade hinten durch die Ausfälle von Rodrigo Becao und Luan Peres (beide verletzt) sowie Alexander Djiku (mit Ghana beim Afrika-Cup) Handlungsbedarf hatte.

Berliner Intermezzo

In Berlin endet damit das Kapitel Bonucci, das bildlich gesprochen am Ende nicht mehr als ein schnell getrunkener Espresso war. Dabei hatte es ganz anders angefangen: Als großer Hoffnungsträger war der Italiener im Sommer ablösefrei nach Berlin-Köpenick gekommen. Eine Erfolgsgeschichte wurde es aber nicht, sportlich kam der Europameister von 2021 zu selten zum Zug. Sieben Einsätze in der Bundesliga (kicker-Notenschnitt 4,20) und noch drei in der Champions League - mehr war nicht drin.

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Unter Neu-Trainer Nenad Bjelica wurden seine Aussichten auf Spielzeit nicht besser, so saß der 121-malige italienische Nationalspieler unter dem Kroaten zweimal ohne Einsatz auf der Bank, während er beim wichtigen Heimsieg zum Jahresausklang gegen den 1. FC Köln (2:0) in der 68. Minute eingewechselt wurde.

Anschließend kamen Berichte auf, wonach Bonucci die Eisernen im Winter bereits verlassen könnte - und das auch aus familiären Gründen wolle. Interessenten gab es aus Italien, vor allem die AS Rom klopfte an, doch ein Transfer kam nicht zustande. Auch Genua fühlte vor, konnte schlussendlich aber das üppige Gehalt des Spielers nicht stemmen. So war der ehemalige Abwehrchef von Juventus Turin (459 Serie-A-Spiele für Juve) beim Berliner Trainingsauftakt dabei, dennoch galt er bis zuletzt als Wechselkandidat. So kam es schließlich auch.

drm