36 Prozent seiner Zweikämpfe gewann er laut kicker-Daten, kam beim 1:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim am Sonntagabend auf 66 Prozent angekommene Pässe. Keine besonders hervorragenden Werte für Benno Schmitz und der Rechtsverteidiger machte seinen Job in der Viererkette auch nicht fehlerfrei. Aber am späten Gegentor hatte der 29-Jährige keine Schuld und bekam auch Gegenspieler Maxi Beier ganz gut in den Griff - kicker-Note 3,5.
Gut möglich daher, dass Kölns Trainer Timo Schultz weiter auf Schmitz setzt. Schon zum Saisonbeginn hatte der erfahrene Profi meist begonnen, war dann aus der Startelf gekippt und in der Endphase der Ära Steffen Baumgart nicht mehr dauerhaft zurückgekehrt. Auch, weil ihn immer wieder kleinere Verletzungen plagten.
Wenig Risiko, nur selten Patzer
Nun ist Schmitz wieder da, gehörte sowohl beim 1:1 gegen Wolfsburg (Note 4) als auch beim 2:0-Sieg gegen Frankfurt (Note 3,5) zur ersten Wahl von Schultz. Auffällig spielt Schmitz selten bis nie, auch derzeit im Abstiegskampf nicht. Während sein Pendant auf der linken Abwehrseite, Max Finkgräfe, gerade zu Everybodys Darling im Rheinland wird, hat Schmitz das Gewöhnliche zur Kunstform erhoben. Aber Fehler leistet er sich eben auch selten, denn wo wenig Risiko drin ist, schlagen auch seltener Patzer ins Kontor.
"Unser Fokus liegt darauf, die Defensive zu stabilisieren", sagt Schmitz, den die Kölner Fans oftmals liebevoll-spöttisch "kölsche Cafu" getauft haben. Und zwar gerade deswegen, weil der gebürtige Münchner der nahezu exakte Gegenentwurf zur brasilianischen Außenverteidigre-Legende ist.
Wir sind im stetigen Austausch.
Thomas Kessler über die Verhandlungen mit Benno Schmitz
Seit 2018 nun schon spielt Schmitz für die Geißböcke, kommt auf 133 Pflichtspieleinsätze. Doch im Sommer läuft sein Vertrag im Rheinland aus. "Wir sind da im stetigen Austausch", betonte zuletzt der Leiter Lizenzspieler beim Effzeh, Thomas Kessler. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Kölner mit Schmitz weiterarbeiten wollen. "Aber da gehören immer mehrere Parteien zu."
Die kommenden Kölner Aufgaben
An Schmitz allerdings dürfte das nicht liegen: Der ruhige Abwehrspezialist würde gern beim 1. FC bleiben, verzichtete bereits bei seiner letzten Vertragsunterschrift Anfang 2022 auf Geld, nachdem die Corona-Jahre den Klub finanziell angegriffen hatten. Im vergangenen Jahr gab es dann lose Gespräche bezüglich einer Vertragsverlängerung - ein konkretes Angebot seitens des FC gab es aber nicht. Ob es dabei bleibt?
Das enge Rennen zwischen Carstensen und Schmitz
Schwer vorstellbar, schließlich ist Schmitz der einzige erfahrene Rechtsverteidiger im Kader, der dem Klub auch gehört: Rasmus Carstensen ist ja lediglich bislang von KRC Genk ausgeliehen. Der 23-Jährige soll zwar mittels der vereinbarten Kaufoption auf jeden Fall gehalten werden. Der Däne spielt allerdings seine erste Saison in Deutschland - und hat derzeit hinter Schmitz im engen Rennen zwischen den beiden offenbar sportlich das Nachsehen.
Zwar könnte beispielsweise auch Innenverteidiger Luca Kilian den Rechtsverteidiger geben. Auch Jan Thielmann, derzeit als Mittelstürmer im Einsatz, tat das bereits. Und Talent Meiko Wäschenbach erfüllt ebenfalls das Anforderungsprofil für diese Position. Doch alle drei dürften perspektivisch auf ihren Stammpositionen gefragt sein. Und angesichts der Transfersperre durch die FIFA darf ja kein externer Spieler mehr geholt werden. Bliebe also Carstensen. Und Schmitz?