Bayern-Trainer Julian Nagelsmann musste nach dem 2:3-Dämpfer bei Angstgegner Borussia Mönchengladbach auf den rotgesperrten Upamecano verzichten, außerdem rotierten Blind, Gravenberch und Gnabry auf die Bank. Stanisic, de Ligt, Musiala und Coman rückten in die Anfangsformation, außerdem stand Mané erstmals nach seiner Wadenbein-Verletzung im Kader.
Union-Coach Urs Fischer nahm nach dem historischen 3:1-Sieg gegen Ajax Amsterdam in der Europa League am Donnerstag drei Veränderungen vor: Kapitän Trimmel übernahm die rechte Seite von Juranovic, Thorsby begann statt Haberer und Jordan bildete das Sturm-Duo mit Becker - Behrens nahm zunächst auf der Bank Platz.
Die Bayern gaben vom Start weg den Takt dieser Begegnung vor. Union stand gewohnt tief und überließ den Münchnern das Feld, die die Partie mit viel Spielfreude angingen und ihr 4-2-3-1-System in der Offensive in ein 3-1-4-2 umstellten, bei dem Davies und Goretzka in die Offensive Viererkette rückten, während Müller die zweite Spitze neben Choupo-Moting gab. Eine Maßnahme, die sich auszahlen sollte.
Aktivposten Coman
Bundesliga, 22. Spieltag
Immer wieder sorgte der Bayern-Kapitän für Unordnung im Defensivverbund der Köpenicker, nach sechs Minuten verstolperte er aber die Chance auf die frühe Führung.
Besonders viel Freiheiten genoss Teamkollege Coman, der auf seiner rechten Seite viel Platz hatte und so Chance um Chance des FC Bayern einleitete. Richtig brenzlig wurde es für Union, das selbst kurz zuvor erstmals durch Roussillon in der Offensive auftauchte (15.), aber erst nach 16 Minuten wieder, als Knoche eine scharfe Coman-Flanke vor dem einschussbereiten Musiala klärte.
Immer wieder überstanden die Berliner Münchner Druckphasen, sowohl bei Musialas (26.) als auch bei Müllers (29.) Abschluss war ein Union-Akteur im entscheidenden Moment zur Stelle. Die Bayern ließen sich jedoch nicht unterkriegen - und belohnten sich nach einer halben Stunde für ihre Geduld.
Choupo-Motings Premierentreffer
Der umtriebige Coman flankte von der rechten Seite auf Choupo-Moting, der per Kopf den Bann brach (31.) - sein erster Treffer gegen Union Berlin, womit er nun gegen jeden der aktuellen 18 Bundesligisten in seiner Karriere getroffen hat.
Der Dosenöffner für die Bayern, die in der Folge weiter anliefen und mit zwei weiteren Toren vor der Pause auch auf der Anzeigetafel für klare Verhältnisse sorgten. Zunächst belohnte sich Coman für einen starken Auftritt, als er nach Müllers Gedankenblitz frei auf Rönnow zulief, den Dänen im Vollsprint umkurvte und ins leere Tor einschob (40.). Wenige Minuten später waren es erneut Coman und Müller, die sich auf der rechten Seite in den Strafraum kombinierten, Musiala konnte frei vor dem Tor erhöhen (45.+1).
So war zur Pause bereits alles klar, denn abgesehen von einem guten Schuss von Laidouni (37.) boten die Gäste zu wenig. Das änderte sich auch nach Wiederanpfiff kaum, einzig Becker hätte noch einmal Hoffnung aufkeimen lassen können (58.). Ansonsten spielten die Münchner kontrolliert weiter und verpassten es gar, weitere Treffer nachzulegen.
Das lag aber nicht etwa an einer eigenen Abschlussschwäche, sondern an einem gut aufgelegten FCU-Keeper Rönnow, der mehrmals glänzend parierte und sein Team so vor einem Debakel rettete. Zweimal rettete er per Kopf gegen Müller (62., 71.), auch gegen Davies behielt er die Oberhand (86.). Nach gut einer Stunde durfte zudem Mané sein Comeback feiern, ein Tor sollte dem umtriebigen Senegalesen aber wie dem Rest seiner Mannschaft nicht mehr gelingen - es blieb bei einem klaren wie verdienten 3:0-Heimsieg für die Münchner.
Am kommenden Wochenende wartet auf den Tabellenführer nun das Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart (Samstag, 18.30 Uhr), Union Berlin empfängt bereits am Nachmittag den 1. FC Köln (15.30 Uhr).