Union-Coach Urs Fischer brachte einige Stammkräfte zurück, die er beim 0:0 in der Bundesliga gegen Schalke 04 noch schonte. So stand beinahe die Hinspiel-Elf auf dem Platz, einzig Haberer begann für Thorsby, dessen vermeintliches Siegtor in den Niederlanden zurückgenommen worden war.
Ajax-Trainer John Heitinga nahm nach dem 0:0 im Hinspiel dieser K.-o.-Runden-Play-offs der Europa League gegen die Berliner ebenfalls nur eine Veränderung vor. Für Wijndal startete Klaasen, Alvarez rückte eine Reihe nach hinten in die Viererkette.
Spieler des Spiels
Spielnote
Spieldaten
Rönnow - Doekhi , Knoche , Diogo Leite - Juranovic , R. Khedira, Roussillon , Haberer, Laidouni - K. Behrens , Becker
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Stadion An der Alten Försterei |
| Zuschauer | 21.800 (ausverkauft) |
Wie gewohnt überließ Union vom Start weg dem Gegner den Ball und lauerte auf Umschaltaktionen. Im Zweikampfverhalten war die Fischer-Elf wach, doch in der Genauigkeit im Spiel nach vorne haperte es. Ein geordneter Spielaufbau war aber auch Ajax nicht möglich, das aggressive Anlaufen der Berliner Offensivspieler sorgte permanent für Unruhe. Im Strafraum von Union-Keeper Rönnow herrschte trotz klarer Feldvorteile für Ajax daher lange gähnende Leere, lange Bälle waren zu ungenau und gefundenes Fressen für den Dänen.
Knoche trifft mit Glück vom Punkt
Die erste gefährliche Chance hatten so tatsächlich die zunächst passiven Köpenicker, bei denen Roussillon mit einem ersten Offensivvortrag eine Ecke erzwang, die Doekhi nur deshalb nicht gefährlich aufs Tor köpfen konnte, weil Kudus beim Abdrehen die Hand abspreizte und den Ball so entschärfte (17.). Nach VAR-Intervention gab es Elfmeter, den Knoche unter Mithilfe des Pfostens zum 1:0 versenkte - Ajax-Keeper Rulli konnte den halbhohen Schuss parieren, jedoch nicht um besagtes Aluminium lenken (20.).
Im Anschluss zogen sich die Gastgeber deutlich tiefer zurück, zeitweise postierten sich die beiden Stürmer Becker und Behrens 15 Meter vor dem eigenen Strafraum. Eine Maßnahme, die den Niederländern zum einen deutlich mehr Freiheiten gewährte, zum anderen unerwartet große Lücken in der tief und dicht stehenden Union-Abwehr offenbarte. Je näher das Spiel der Halbzeitpause kam, desto mehr häuften sich die Abschlüsse auf Rönnows Tor. Am gefährlichsten wurde es kurz vor der Pause, als der Däne zwar noch Bergwijns Schuss abwehren konnte, Kudus den Nachschuss aber über die Linie drückte. Glück für Union: Der Ghanaer stand zuvor einen halben Schritt im Abseits (43.).
Rulli erneut unglücklich
Das Glück blieb den Gastgebern erhalten, nur eine Minute später bejubelten die Fans im Stadion An der Alten Försterei plötzlich das 2:0. Juranovics Abschluss aus halbrechter Position war eigentlich dankbar, doch Rulli rutschte der unplatzierte Schuss durch den Handschuh und ins Tor (44.).
Eine komfortable Führung stand zur Pause zur Führung, die nach Wiederanpfiff schnell in Wanken zu geraten drohte. Doch nach einer Unachtsamkeit im Defensivverbund, die Kudus zum Anschlusstreffer nutzen konnte (47.), fanden die Eisernen die schnelle Antwort und stellten durch Doekhis Kopfball nach Ecke den alten Abstand wieder her (50.).
Es entwickelte sich für gut zehn Minuten ein offener Schlagabtausch, bei dem beide Teams mit hohem Tempo offensiv in Erscheinung traten. Die größte Chance war Kudus vorbehalten, der jedoch nicht den Doppelpack schnürte, sondern aus kurzer Distanz am Tor vorbeischoss (61.).
Im Anschluss ließen die Niederländer ein Aufbäumen vermissen, brenzlig wurde es für die Berliner nicht mehr. Im Gegenteil: Becker ließ zwei Chancen auf weitere Tore aus (70., 84.), was Ajax jedoch nicht mehr bestrafte. In der Nachspielzeit machte sich Frust in Heitingas Team breit, neben zahlreicher Gelber Karten wegen unsportlichen Verhaltens sah Verteidiger Alvarez zweimal Gelb und flog noch vom Platz (90.+6, 90.+7).
Die Blicke der Eisernen wandern nun nach Nyon, wo am Freitag (12 Uhr) der kommende Gegner im Achtelfinale ausgelost wird. Zwei Tage später geht es dann zum Gipfeltreffen mit dem FC Bayern München in der Bundesliga (Sonntag, 17.30 Uhr). Ajax kann sich nun auf den Meisterschaftskampf in der Liga konzentrieren, ebenfalls am Sonntag wartet das Gastspiel bei Vitesse Arnhem (14.30 Uhr).
