Die Fußspitze vorn: Schalkes Halil Altintop (hier gegen Zé Roberto) entschied das Duell mit seinem Treffer. picture-alliance
Eine Änderung nahm Jürgen Klinsmann in der Bayern-Startelf vor, die für das 1:0 in Bielefeld gesorgt hatte. Zé Roberto war nach Wadenproblemen wieder fit, für Schweinsteiger blieb so nur ein Bankplatz.
Die elf Schalker, die beim 4:0 gegen Cottbus die Startformation bildeten, haben Michael Büskens überzeugt. Der S04-Coach schickte die selben Akteure von Beginn an aufs Feld und ließ beispielsweise Höwedes zunächst draußen. Bordon fehlte weiterhin aufgrund von muskulären Problemen.
Die Münchner erspielten sich von Beginn an deutliche Feldvorteile. Insbesondere Ribery war viel unterwegs und war von den Schalkern nur schwer zu stellen. Das sah aus Bayern-Sicht gut aus, ergiebig war es nicht.
Schalke erschien sorglos, investierte zu Beginn wenig, belohnte sich aber mit dem ersten ernstzunehmenden Angriff. Nach einem leichten Ballverlust von Demichelis konnte Ottl zunächst noch zur Ecke klären. Als Pander diese hereinbrachte, war der Münchner aber nicht im Bilde: Ottl ließ Altintop entwischen, der aus vier Metern zentraler Position keine Probleme hatte, den Ball per Kopf einzunetzen (21.).
Der 29. Spieltag
Der Treffer änderte zunächst wenig am Spielgeschehen: Die Klinsmann-Elf suchte meist Ribery, der seine Freiheiten auf dem Feld ausnutzte, viele Ballkontakte hatte, aber kaum einen Pass in die Spitze zum Mitspieler brachte.
Immerhin hatte der Franzose noch die beste Möglichkeit des FCB aus dem Spiel heraus: Aus acht Metern halbrechter Position schoss er durch die Beine von Krstajic aufs kurze Eck. Neuer war da und parierte (35.). Zwei Minuten später wäre der Schlussmann allerdings machtlos gewesen, doch der Freistoß von Sosa aus 20 Metern landete abgefälscht von Krstajic an der Oberkante der Latte.
Mitt Podolski für Ottl und den damit zusammenhängenden Verschiebungen (Zé Roberto ins defensive Mittelfeld, Ribery auf die linken Seite) setzte Klinsmann personell ein Zeichen für mehr Offensive. Und seine Mannschaft schien verstanden zu haben: Nicht einmal 30 Sekunden waren gespielt, als van Bommel Neuer mit einem Flachschuss aus 16 Metern prüfte.
Teamgeist: Die Schalker feiern das 1:0 durch Altintop (3. v. l.) picture-alliance
So sehr der Wille den Münchnern auch anzumerken war, so untauglich waren auch die eingesetzten Mittel. Immer wieder wurde das Leder einfach hoch in die Mitte geschlagen, wo die Schalker Defensive stets Herr der Lage war.
Ein "Königsblauer" gab dem FCB Mitte des zweiten Durchgangs neue Hoffnung: Jones grätschte ungeschickt gegen van Bommel, Schiedsrichter Fandel zog zu Recht Gelb. Für den bereits in der ersten Hälfte verwarnten Jones bedeutete dies Gelb-Rot (70.).
Doch die personelle Überzahl des FCB währte nicht lange. Ribery, ebenfalls schon Gelb-belastet, kam im Zweikampf mit Farfan zu spät und traf den Peruaner völlig unnötig an der Wade. Erneut gab es korrekterweise Gelb-Rot (76.).
Auch wenn wenig zusammenlief, bemühte sich der Rekordmeister buchstäblich bis zur letzten Sekunde um einen Treffer. Als Neuer in der dritten Minute der Nachspielzeit auch den Schuss des eingewechselten Altintop über die Latte gelenkt hatte, pfiff Fandel ab und die bayerischen Titelträume hatten einen weiteren herben Dämpfer bekommen.
Der FC Bayern empfängt am nächsten Samstag Borussia Mönchengladbach zu einem weiteren Heimspiel. Zur gleichen Zeit trifft Schalke 04 daheim auf Bayer Leverkusen.