Auch ohne klare Sicht (Demichelis) war der FC Bayern Lala und Hannover in allen Belangen überlegen. dpa
Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld musste nach dem 4:0-Erfolg in Bremen auf den verletzen Klose (Außenbanddehnung) verzichten. Für den Goalgetter kam Hamit Altintop neu ins Team, das nur mit Toni als Spitze in einem 4-2-3-1 agieren sollte. Gleiches System bei Hannover, das mit einem 2:1 in Karlsruhe einen Fehlstart verhindern konnte. Trainer Dieter Hecking brachte Rosenthal für Huszti.
Wie erwartet stand Hannover tief in der eigenen Hälfte und erwartete die Bayern-Angriffe. Und die Hitzfeld-Elf machte von Beginn an Druck, stand bei guten Kopfballchancen durch Toni (Pfosten) und Demichelis (knapp vorbei) in der siebten Minute dicht vor der schnellen Führung. Hannover konnte sich nur schwer befreien, zu stark war der Anfangsdruck der Hausherren. Es war toll anzuschauen, wie sich die klar dominierenden Münchner mit teilweise brillianter Technik an den gegnerischen Strafraum kombinierten. Dort allerdings fehlte es noch an der letzten Präzision, so als Altintops Hereingabe nach tollem Pass von Ribéry an Toni vorbeisegelte (13.).
Das kompakt stehende 96 überstand die erste Angriffswelle des Rekordmeisters, stellte sich besser auf das etwas rechtslastige Spiel der Hitzfeld-Schützlinge ein. Echte Entlastung gab es dennoch weiterhin nur selten, Chancen gar keine. Logische Konsequent fortwährender Offensivbemühungen der überlegenen Münchner war das 1:0, dem eine schnelle Kombination vorausging: Altintop in Höhe der Mittellinie zu Schweinsteiger, der direkt in den Lauf von Toni spielte. Der Angreifer lief in den Strafraum und schoss aus 13 Metern mit dem rechten Außenrist ins linke Eck (28.). Der Italiener zog sich dabei allerdings eine Oberschenkelverletzung zu und musste raus - Wagner kam.
Bis zur Pause kontrollierte die Heimelf das Geschehen, agierte im Vorwärtsgang nun etwas verhaltener. Zé Roberto hatte nach Sololauf das 2:0 auf dem Fuß (37.), den letzten Höhepunkt lieferte dann aber Hannovers Lala, der bereits gelbverwarnt nach einem allerdings harmlosen Foul an Zé Roberto von Referee Kinhöfer die Ampelkarte gezeigt bekam - eine sehr harte Entscheidung (45.)!
Der 3. Spieltag
MIt Yankov für den ebenfalls Gelb-Rot-gefährdeten Lauth begann Hannover Durchgang zwei. Am Spielgeschehen änderte sich nichts, 96 igelte sich hinten ein und war nur noch auf Schadensbegrenzung aus. Die Hecking-Elf profitierte dabei von der mangelhaften Chancenverwertung des Rekordmeisters und von der Galaform ihres Keepers Enke: Van Bommel und Altintop bei ihrer Doppelchance (52.) und auch Ribéry (56.) konnten gute Gelegenheiten nicht nutzen. Ein ungewohnt schlampiges Zuspiel des Franzosen, als drei Bayern frei vor Enke auftauchten, verhinderte das sicher scheinende zweite Tor (57.). Nun wirkte sich das Fehlen der beiden Goalgetter Toni und Klose negativ aus, die die letzte Konsequenz im Abschluss ausmachen hätten können.
So dauerte es bis zur 68. Minute, ehe van Bommel das längst überfällige zweite Tor besorgte: Der Niederländer übernahm den Ball im Strafraum von Lell und jagte das Sportgerät aus zehn Metern halbrechter Position an Enke vorbei ins Netz.
Der Einbahnstraßenfußball Richtung Tor der Gäste hielt bis zum Schlusspfiff an. Altintop krönte die unermüdlichen Bemühungen des Rekordmeisters mit dem dritten Tor kurz vor Schluss: Zé Roberto spielte im Mittelfeld dem Türken den Ball zu. Der Ex-Schalker zog dynamisch an drei Hannoveranern vorbei und erzielte mit einem Flachschuss aus 18 Metern ins rechte Eck das 3:0 (86.).
Der FC Bayern reist am nächsten Sonntag zum Klassiker nach Hamburg, Hannover bekommt es vor heimischen Publikum mit Bochum zu tun.