Im Vergleich zum 3:2 vor der Länderspielpause in Dortmund nahm Bayern-Trainer Hansi Flick vier Änderungen an seiner Startelf vor: Pavard, Javi Martinez, Douglas Costa und Startelf-Debütant Musiala ersetzten Sarr, Goretzka, Kimmich und Gnabry.
Werder-Coach Florian Kohfeldt beließ es nach dem 1:1 gegen Köln bei zwei Umstellungen: Für Moisander und Mbom begannen Augustinsson und Möhwald.
Bremen im 5-4-1 - mit umsichtiger Abwehrarbeit
Die Bremer formierten sich bei Münchner Ballbesitz in einem 5-4-1 und machten die Räume derart eng, dass sich die Bayern trotz ihrer immensen spielerischen Klasse schwer taten, zu Torchancen zu kommen. Nach gut einer Viertelstunde war Werder dann sogar dem 1:0 nahe: Sargent lenkte den Ball aus vier Metern aufs Tor, Neuer parierte herausragend und war auch bei Augustinssons Schuss wenige Sekunden später zur Stelle, ehe der Linienrichter nachträglich die Fahne hob (16.).
Auch wenn ein Treffer nicht gezählt hätte, so war diese Szene doch ein Warnschuss für die Bayern, die das Spiel zwar dominierten, in der Bremer Hälfte aber recht statisch agierten. Kurz nach der SVW-Doppelchance musste dann auch noch Hernandez angeschlagen vom Feld (19.) - der Verteidiger war nach einem Kopfball unsanft auf dem Rücken gelandet.
Bundesliga, 8. Spieltag
Eggestein bringt Werder in Führung
Es lief nicht gerade rund für die Bayern - und kurz vor der Pause mussten sie den nächsten Rückschlag hinnehmen: Hatte Bittencourt Mitte der ersten Hälfte aus aussichtsreicher Position noch das Außennetz getroffen (24.), so war es kurz vor der Pause Eggestein, der erfolgreich war: Bei einem Konter legte Sargent von der halbrechten Seite ab, Eggestein lief ein und traf aus elf Metern exakt ins Eck - 0:1 (45.).
Nach dem Seitenwechsel holten die Bayern zu wütenden Angriffen aus. Zunächst aber mussten sie einen Schreckmoment überstehen, als Rashica nach einem Steilpass alleine aufs Tor zulief, dann allerdings nicht erfolgreich war (47.). Die Antwort des Favoriten: ein Angriff nach dem anderen. Der Druck war so groß, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, ehe das 1:1 fällt, und nach Douglas Costas Lattentreffer (52.) war es auch soweit: Goretzka hob den Ball aus dem rechten Halbfeld an den zweiten Pfosten, dort war Coman bereit und nickte ins lange Eck ein (62.).
Sargent und Choupo-Moting: Chancen zum Sieg
Wer nun erwartet hatte, dass das Gegentor ein Wirkungstreffer für Werder sein könnte, der sah sich getäuscht. Die Bremer hielten an ihrem Konzept fest, verteidigten seriös und ließen wenig zu. In der Schlussphase waren sie bei zwei Kontern gar dem Sieg nahe, doch Sargent scheiterte beide Male (83., 87.). Auch Bayern hätte das 2:1 erzielen können, Choupo-Moting schoss aber aus drei Metern übers Tor (85.).
So fuhr Werder zum fünften Mal in Folge ein 1:1 ein. Nächsten Freitag (20.30 Uhr) eröffnet Bremen dann den 9. Spieltag mit einem Auswärtsspiel in Wolfsburg. Die Bayern München treffen bereits am Mittwoch (21 Uhr) in der Champions League auf Salzburg.