Bei Bayern München stand er im vergangenen Jahr auf der Liste, jedoch zögerte der Rekordmeister lange im Fall Ridle Baku, der schließlich dem intensiven Werben des VfL Wolfsburg nachgab und bis 2025 bei den Niedersachsen unterschrieb.
Die zehn Millionen Euro entpuppen sich als bestens investiertes Geld, der defensiv wie offensiv enorm flexible Ex-Mainzer gehört zu den Top-Transfers der Liga. In Wolfsburg überzeugte Baku zunächst als Rechtsverteidiger und glänzt seit Wochen auch in offensiverer Rolle auf der rechten Seite. Sein Erfolgsgeheimnis klingt simpel: "Ich kann mich hier komplett entfalten und meine Qualitäten einsetzen. Da fällt es leichter, Leistungen zu bringen."
Spielersteckbrief R. Baku
Trainersteckbrief Glasner
VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.09.1945
Vereinsfarben
Grün-Weiß
Zwei Spiele absolvierte Baku in dieser Saison noch für seinen Ausbildungsverein Mainz 05, zweimal setzte es zu Beginn der Spielzeit die kicker-Note 5,0. In Wolfsburg angekommen, startete der 22-Jährige richtig durch. Schlechter als 4,0 wurde es nie, gleich achtmal stand bei Baku eine Zwei vor dem Komma. Konstanz auf ganz hohem Niveau, der Profi sieht als Grund dafür in erster Linie das VfL-Umfeld. "Hier kann ich in Ruhe und Harmonie arbeiten."
Bakus Ansatz: "Daran muss ich anknüpfen"
Gleichwohl tut er auch selbst eine Menge dafür, dass es bei ihm und seinem Klub so gut läuft. Statt Abstiegskampf in Mainz spielt er nun um den Einzug in die Champions League. Als Leistungsträger, zweitbester VfL-Scorer (fünf Tore, vier Vorlagen), als der Spieler in der Bundesliga mit den meisten Sprints (801) und intensiven Läufen (2096). Zahlen, die Baku nach außen komplett nüchtern kommentiert und sogar den Eindruck vermittelt, dass er sie mitunter nicht einmal kennt. "Schön zu hören", erklärt er freundlich, "aber damit setze ich mich nicht auseinander". Gleichwohl betont er: "Daran muss ich anknüpfen."
Wenn meine Leistung gut ist, dann bin ich eine Option für den A-Kader.
Ridle Baku über die DFB-Auswahl
Tut er dies, wird er auf der Karriereleiter nur schwer zu bremsen sein. Dass es für Baku nun erst einmal "nur" zur Nominierung für die U-21-EM gereicht hat, sei für ihn "keine Überraschung" gewesen: "Ich freue mich darauf und will eine wichtige Rolle einnehmen." Mit dem Ziel im Kopf, perspektivisch in der A-Nationalmannschaft, für die er im vergangenen November gegen Tschechien (1:0) debütierte, dabei zu sein. "Wenn meine Leistung gut ist", sagt er selbstbewusst, "dann bin ich eine Option für den A-Kader".
Zweifel daran gibt es in Wolfsburg keine. Und in München wird man sich über das Zögern im vergangenen Sommer womöglich ärgern.
