Die Gunners zeigten in den vergangenen Wochen Schwächen und mussten sich zuletzt mit zwei Remis zufriedengeben. Da kam es sicherlich gelegen, dass mit Southampton das Tabellenschlusslicht im Emirates Stadium gastierte.
Doch welchen Druck die Hausherren aufgrund des verspielten Vorsprungs verspürten, zeigte sich nach weniger als 30 Sekunden. Ramsdale spielte den Ball im Aufbauspiel ohne großen Druck Alcaraz in die Füße, der das Geschenk annahm (1.). Plötzlich zeigte auch der sonst so passsichere Ödegaard Nerven. Nach seinem Fehlpass an der Mittellinie schalteten die Saints schnell über Elyounoussi, Alcaraz und Walcott um - ausgerechnet Letztgenannter, der 12 Jahre für die Londoner aktiv war, schob zum 2:0 ein (14.).
Alcaraz klärt auf der Torlinie
Premier League - 32. Spieltag
Nach dem Gegentreffer rief Zinchenko, der im Vergleich zum 2:2 bei West Ham genauso wie Fabio Vieira in die Startelf gerückt war (Tierney nur auf der Bank, Xhaka nicht im Kader), die gesamte Mannschaft zusammen und hielt eine Ansprache. Diese zeigte augenscheinlich Wirkung und die Elf von Mikel Arteta kam prompt zum Anschlusstor. Saka tankte sich auf der rechten Seite durch und bediente Martinelli, der aus der Drehung traf (20.).
Fast hätten die Gäste direkt wieder den alten Abstand hergestellt. Ramsdale war aber sowohl gegen Elyounoussi als auch gegen Alcaraz zur Stelle (25.).
Doch abgesehen von der Doppelchance spielte eigentlich nur noch Arsenal. Die Gunners setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest, verpassten kurz vor der Pause dann aber den Ausgleich. Whites Kopfball kratzte Alcaraz von der Torlinie (45.+4), sodass das Schlusslicht die Führung mit in die Pause nahm.
Caleta-Car steht goldrichtig
Southamptons Trainer Ruben Selles stellte zur Pause auf eine Fünferkette um und brachte Innenverteidiger Lyanco für Stürmer Alcaraz. Gegen die kompakte Gäste-Defensive liefen die Gunners erfolglos an. Die zahlreichen Flanken köpften die drei Innenverteidiger Bella Kotchap, Lyanco und Caleta-Car immer wieder ohne Probleme raus.
Zwei der drei zentralen Abwehrspieler verdeutlichten ihre Stärke in der Luft dann auch noch in der Offensive. Bella Kotchap verlängerte Ward-Prowses Eckball zu Caleta-Car, der aus kurzer Distanz einnickte (66.). Nur drei Minuten später hatte dann auch der Spitzenreiter seine bis dato beste Chance im zweiten Durchgang: Gabriel Jesus schoss aber nur drüber (69.).
Trossard und Nelson verpassen die Krönung
Auf ein Comeback deutete indes nur noch wenig hin - bis Arsenal plötzlich zehn Minuten vor dem Ende erwachte. Die Belohnung war das 2:3 in der 88. Minute durch Ödegaard, der aus der Distanz überlegt ins linke Eck traf. Als dann auch noch Saka zwei Minuten später per Abstauber ausglich, stand das Emirates Stadium Kopf. Beinahe hätten Trossard oder Nelson der Aufholjagd sogar noch die Krone aufgesetzt: Da der Distanzschuss des Belgiers nur an die Latte klatschte (90.+2.) und Nelsons abgefälschter Schuss nur knapp am Pfosten vorbeiflog (90.+5.), blieb es aber beim 3:3.
Damit rettete Arsenal zwar immerhin einen Punkt, aber gegen das Tabellenschlusslicht ist es deutlich zu wenig im Meisterrennen. Nach dem dritten Remis in Serie haben die Londoner nun fünf Zähler Vorsprung auf ManCity. Allerdings haben die Skyblues noch zwei Partien in der Hinterhand.
Für Arsenal geht es am Mittwoch mit dem Spitzenspiel bei Manchester City weiter (21 Uhr). Die Saints empfangen einen Tag später Bournemouth (20.45 Uhr).