Bundesliga

Alternative zu Schick: Was Bayers Stürmersuche so kompliziert macht

Der Boniface-Ersatz muss viele Kriterien erfüllen

Alternative zu Schick: Was Bayers Stürmersuche so kompliziert macht

Patrik Schick (l.) wird für den verletzten Victor Boniface stürmen - ein Back-Up für den Tschechen wird von Bayer noch gesucht.

Patrik Schick (l.) wird für den verletzten Victor Boniface stürmen - ein Back-Up für den Tschechen wird von Bayer noch gesucht. IMAGO/eu-images

Vor der Winterpause machte Patrik Schick deutlich, welchen Wert er für Bayer 04 hat. In sieben Teilzeiteinsätzen erzielte er sechs Tore, traf alle 36 (!) Minuten. Eine erstklassige Quote. Erst recht nach einer über einjährigen Leidenszeit, die der Linksfuß aufgrund von Adduktorenproblemen hinter sich hat.

Doch nach der Verletzung von Victor Boniface, der nach einer Adduktorenoperation bis Anfang April ausfällt, allein auf Schicks Klasse und dessen Gesundheit zu vertrauen, wäre gewagt, wenn Bayer in dieser Saison im Titelrennen mit dem FC Bayern München den ganz großen Wurf landen möchte. Und dass die Leverkusener Gedanken in diese Richtung gehen und auch nur gehen können, hatte Schick selbst am Dienstag klargemacht.

Dafür benötigt Bayer einen zweiten Mittelstürmer auf Top-Niveau, um die Boniface-Lücke zu schließen. Einen Angreifer von Format, der Schick entlasten bzw. ersetzen kann, wenn dieser mal ausfällt. "Denn rein nummerisch", betont Geschäftsführer Simon Rolfes, "brauchen wir keine Verstärkung".

Rolfes: Leihgeschäft als "intelligente Lösung"

Einen solchen Akteur auf dem Winter-Transfermarkt zu bekommen, wird nicht einfach. Denn welcher Klub gibt jetzt schon einen Stürmer von Format ab? Erste Kandidaten sind trotzdem natürlich schon ausgemacht. Der Kauf eines neuen reinen Mittelstürmers schließt sich aber nicht nur aus finanziellen Gründen quasi aus. Bliebe für Bayer doch selbst bei einem Profi mit günstiger Ausstiegsklausel wie Roms Paulo Dybala, der angeblich für zwölf Millionen Euro zu haben wäre, im Sommer das Problem, dass dann gleich drei Mittelstürmer im Leverkusener Kader stünden - definitiv einer zu viel.

Folglich deutet alles auf ein Leihgeschäft hin, um den Boniface-Ausfall zu überbrücken. Spricht Rolfes doch selbst von einer "intelligenten Lösung". Vor dem Leipzig-Spiel dürfte diese nicht mehr zu erwarten sein. Gut möglich sogar, dass es erst in der letzten Transferwoche zu einer Entscheidung kommt.

Schließlich ist es gut denkbar, dass sich erst dann eine absolut passende und greifbare Option auftut. Beispielsweise, wenn ein Angreifer zu einem Top-Klub in der Premier League wechselt und dadurch bei diesem Verein ein anderer Stürmer von Format für Bayer 04 verfügbar wird.

Stephan von Nocks

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