2. Bundesliga

Alle für Tabakovic: Dardai erwartet volle Konzentration

Stürmer winkt die Torjägerkanone

Alle für Tabakovic: Dardai erwartet volle Konzentration

Haris Tabakovic könnte in dieser Saison der Zweitliga-Torschützenkönig werden.

Haris Tabakovic könnte in dieser Saison der Zweitliga-Torschützenkönig werden. IMAGO/Jan Huebner

Der 29 Jahre alte Mittelstürmer, den Hertha vor der Saison von Austria Wien nach Berlin lotste, steht aktuell bei 22 Saisontreffern und hat damit drei Tore mehr auf seinem Konto als die Verfolger Robert Glatzel (Hamburger SV) und Christos Tziolis (Fortuna Düsseldorf). Eine besondere Prämie, um Haris Tabakovic anzustacheln, gibt es nicht, Trainer Pal Dardai setzt im Erfolgsfalle eher auf eine launige Rückfahrt von Osnabrück in die Hauptstadt. "Der Rückweg ist lang genug", sagte der Ungar im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag mit einem Schmunzeln, es werde, so Tabakovic die Torjägerkanone hole, ausreichend Gelegenheit geben, "um ein paar Bierchen runterzuspülen. Und Haris muss zahlen".

Doch Tabakovic und dessen persönliches Ziel sollen nur ein Grund für Hertha sein, an der Bremer Brücke nochmal voll konzentriert zu sein. Dardai setzt darauf, dass seine Spieler "ihren Marktwert nicht kaputt machen wollen" und das eigene Image genügend Antrieb für eine starke Leistung ist. Auf Tom Goller, Ibrahim Maza, Pascal Klemens und seinen jüngsten Sohn Bence verzichtet Dardai freiwillig. Das Quartett bestreitet am Montag (11 Uhr, Stadion am Wurfplatz im Olympia-Park) mit Herthas U 19 das Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche A-Jugendmeisterschaft gegen Borussia Dortmund, in dem der Nachwuchs der Berliner nach dem 2:2 im Hinspiel am Donnerstag gute Chancen auf den Finaleinzug hat.

Die Personalplanungen nehmen Fahrt auf

Mit der Saison der Profis ist Dardai, dessen Abschied ein offenes Geheiminis ist, aber von Seiten Herthas auch am Freitag noch nicht offiziell verkündet wurde, im Großen und Ganzen zufrieden. Nicht mit der Platzierung, "ich wollte Sechster werden", so der 48-Jährige. Aber angesichts des großen Umbruchs nach dem Abstieg und der finanziellen Schieflage findet Dardai, dass Herthas Entwicklung gut ist. Er habe versprochen, dass er eine Mannschaft aufbaue, "die Teamgeist hat", zudem eine, "die läuft und nicht faul ist" und die offensiven Fußball spiele. Torgefahr hat Hertha mit 68 Treffern (zweitbester Wert der Liga) bewiesen, die anfällige Defensive (57 Gegentore, nur fünf Teams kassierten mehr) war jedoch ebenso offensichtlich.

Wie die Offensive der Berliner in der kommenden Saison aussieht, bleibt abzuwarten. Dardai sprach sich am Freitag deutlich dafür aus, Tabakovic und den in dieser Saison herausragenden Fabian Reese (9 Tore, 18 Assists bislang) zu behalten. Und wenn das schon nicht gehe, "dann muss es klingeln" (Dardai) - in Herthas Kasse. Abseits dessen befasst sich Hertha auch in der Offensive mit Zugängen: Etwa mit Baris Atik vom 1. FC Magdeburg. Zudem sollen die Berliner auch an Angreifer Luca Schuler vom FCM interessiert und laut eines Berichts der Bild zufolge auch schon recht weit sein. Im Gespräch, aber noch nicht fix, ist nach kicker-Informationen auch der Transfer des Ex-Leipzigers Diego Demme (SSC Neapel), an dem die Berliner schon 2023 interessiert waren.

Andreas Hunzinger