2. Bundesliga

Acht Ausfälle drohen: Darmstadt mit Sorgen nach Hannover

Bei den Lilien werden die Spieler knapp

Acht Ausfälle drohen: Darmstadt mit Sorgen nach Hannover

Zu den Langzeitverletzten kommen neue Sorgenkinder dazu: Markus Anfang hat personelle Sorgen.

Zu den Langzeitverletzten kommen neue Sorgenkinder dazu: Markus Anfang hat personelle Sorgen. imago images

Die letzte Hiobsbotschaft gab es für Trainer Markus Anfang am Mittwoch: Mittelfeldspieler Tobias Kempe (31) musste das Training mit Oberschenkelproblemen abbrechen, wurde kurz von den Physiotherapeuten untersucht und dann zur weiteren Abklärung zum Arzt geschickt. Diagnose offen.

Sollte Kempe ausfallen, würde ihn wahrscheinlich Marvin Mehlem ersetzen. Eine andere Option wäre Fabian Schnellhardt. Eher unwahrscheinlich ist dagegen ein Startelfeinsatz von Leihspieler Samuele Campo vom FC Basel, der bislang erst einen Kurzeinsatz absolvierte.

Einsatz von Berko unwahrscheinlich

Bereits am Dienstag hatte Außenspieler Erich Berko die Einheit abbrechen müssen. Er leidet noch immer an den Folgen eines Schlags auf den Fuß aus dem Spiel gegen Bochum vor eineinhalb Wochen. Sein Einsatz gegen Hannover ist laut Anfang sehr unwahrscheinlich.

Innenverteidiger Mathias Wittek hat nach seiner eineinhalbjährigen Verletzungspause muskuläre Probleme und trainiert derzeit nicht. Angreifer Felix Platte pausiert weiter mit Adduktorenproblemen. Schon länger fehlen die Langzeitverletzten Aaron Seydel (Achillessehnen), Patric Pfeiffer (Syndesmose), Adrian Stanilewicz (Knie) und Silas Zehner (Sprunggelenk).

Warum Anfang den Begriff Trainingslager scheut

Kommende Woche geht es ins Quarantäne-Hotel nach Gernsheim rund 25 Kilometer von Darmstadt entfernt. Mitreisen werden nur Spieler, die noch eine Chance auf einen Einsatz in den letzten beiden Spielen haben. Von den derzeit Verletzten ist das sicher nur bei Platte der Fall, womöglich auch noch bei Wittek. Bei Berko und Kempe muss man dagegen die weitere Entwicklung abwarten, wie Anfang sagte. Die übrigen Verletzten werden nicht in Gernsheim dabei sein.

"Natürlich wünscht man sich etwas anderes", sagte der Lilien-Coach mit Blick auf die besonderen Umstände für die letzten Saisonwochen. Von einem "Quarantäne-Trainingslager" wollte er explizit nicht sprechen, weil viele typische Teamelemente eines normalen Trainingslagers fehlten. "Aber wir gehen den Weg komplett mit, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann, und werden alles dafür tun."

"Den Weg weitergehen"

Obwohl die Planungen für die kommende Saison bereits laufen und mit Emir Karic der erste Neuzugang bereits verkündet ist, wollte Anfang Fragen über die aktuelle Spielzeit hinaus nicht beantworten. "Das ist ein bisschen weit", sagte er. "Lassen Sie uns bitte über die neue Saison dann reden, wenn es so weit ist."

Es gehe jetzt darum, aus den ausstehenden drei Spielen noch so viele Punkte wie möglich zu holen. Insgesamt sei es eine verrückte Saison gewesen, in der viel kurios gelaufen sei. Deswegen glaube er, dass die Mannschaft versuchen werde, das noch zu korrigieren. "Ich spüre keinen Spannungsabfall in der Mannschaft, sondern eher das Gefühl: Jetzt wollen wir den Weg weitergehen."

Stephan Köhnlein