Bundesliga

Urs Fischer ist nicht mehr Trainer von Union Berlin

Grote wird Interimstrainer

"Gemeinsame Entscheidung": Fischer nicht mehr Trainer von Union Berlin

Schaffte es nicht, die Wende einzuleiten: Urs Fischer.

Schaffte es nicht, die Wende einzuleiten: Urs Fischer. IMAGO/Contrast

Urs Fischer ist nicht mehr Trainer des 1. FC Union Berlin. Das gab der Verein am Mittwochvormittag bekannt. Es handele sich dabei um "eine gemeinsame Entscheidung", die Union-Präsident Dirk Zingler und Fischer in einem persönlichen Gespräch am Montagnachmittag trafen. Auch sein Co-Trainer Markus Hoffmann muss gehen.

"Für mich persönlich und sicherlich für die gesamte Union-Familie ist das ein sehr trauriger Moment", wird Zingler in der Vereinsmitteilung zitiert. "Es tut weh, dass es uns nicht gelungen ist, den Negativlauf der letzten Wochen zu durchbrechen. Mit Blick auf die gemeinsame Zeit und die Erfolge, die wir zusammen gefeiert haben, bin ich dankbar und stolz. So schmerzhaft diese Trennung ist - Urs Fischer geht als Freund, der jederzeit mit offenen Armen von uns empfangen werden wird."

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Fischer selbst erklärte, die letzten Wochen hätten ihn "sehr viel Kraft gekostet". Jetzt fühle es sich "richtig an, wenn eine Veränderung passiert: "Manchmal hilft einer Mannschaft eben doch ein anderes Gesicht, eine andere Art der Ansprache, um eine Entwicklung auszulösen."

Lange hat man in Köpenick zum Schweizer gehalten, nachvollziehbar, hatte der 57-Jährige die Eisernen doch aus der 2. Liga bis in die Champions League geführt. In dieser Saison kam es aber zum Bruch, sportlich gerieten die Berliner trotz namhafter Verstärkungen im Sommer aufs Abstellgleis, erlebten einen Negativlauf sondergleichen.

Zunächst war es eine Ergebnisdelle, dann eine Krise - inzwischen ist klar: Nach dem 0:4 bei Bayer 04 Leverkusen, dem 14. sieglosen Pflichtspiel in Folge, befindet sich Union Berlin im freien Fall. Union rutschte mittlerweile auf den letzten Tabellenplatz ab. Wie es dazu kam, darauf suchen die Rot-Weißen noch immer eine Antwort. Fakt ist: Von der defensiven Stabilität und der großen Effizienz, die den Klub in den vergangenen Jahren so ausgezeichnet hatten, war zuletzt nicht viel zu sehen.

Die Verunsicherung der Spieler war groß, wenig überraschend gerät in so einer Situation auch der Trainer ins Visier - ungeachtet seiner Verdienste. Fischer selbst wusste auch, wie das Geschäft läuft. "Natürlich ist die Situation nicht mehr angenehm. Am Schluss sind es die Verantwortlichen von Union, die entscheiden", hatte er unlängst gesagt. Dass die Situation auch am für gewöhnlich so beherrschten Trainer nagte, wurde spätestens bei seinem Platzverweis am Rande des Pokal-Aus (0:1 beim VfB Stuttgart) erkennbar.

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"Das Vertrauen nehme ich wahr, die Vereinsführung hat sich ja deutlich geäußert", hatte der 57-Jährige nach der Bayer-Pleite gesagt, zugleich aber darauf verwiesen, dass er weiß, dass das "keine Jobgarantie ist. Die Situation wird immer wieder neu beurteilt".

Grote übernimmt interimsweise - mit Co-Trainerin Eta

Durch das Aus von Fischer endet auch die bis dato erfolgreichste Ära bei Union Berlin. 2018/19 hatte der 57-Jährige den ambitionierten Klub in der 2. Liga übernommen und diesen am Saisonende via Relegation in die Bundesliga geführt. Anschließend etablierte er den Klub im Oberhaus: erst Platz 11, dann Platz 7 und die Qualifikation für Conference League, dann Platz 5 und die Qualifikation für die Europa League und in der vergangenen Saison schließlich die bisherige Krönung mit Platz 4 und der Qualifikation für die Champions League.

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"Bis auf Weiteres" soll nun Unions U-19-Trainer Marco Grote die Profis als Interimslösung trainieren. Grote, der in der Saison 2020/21 für ein halbes Jahr den VfL Osnabrück coachte, bringt als Co-Trainerin Marie-Louise Eta mit. Die 32-Jährige hatte in diesem Jahr als einzige Frau des Jahrgangs den Trainer-Lehrgang des DFB absolviert.

drm, mib

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