Bundesliga

Eintracht auf Rekordkurs: 110.000 Trikots verkauft

Frankfurt: Ticket-Novum nach dem Ausbau auf 58.000 Plätze

Eintracht auf Rekordkurs: 110.000 Trikots verkauft

Full House: Tickets für Heimspiele im Frankfurter Stadion sind heiß begehrt.

Full House: Tickets für Heimspiele im Frankfurter Stadion sind heiß begehrt. IMAGO/Ulrich Hufnagel

Erstmals knackte die Eintracht beim Merchandising die 20-Millionen-Euro-Marke. Lag der Umsatz 2021/22 noch bei 17 Millionen Euro - damals ebenfalls ein Rekord - stieg er in der zurückliegenden Spielzeit um 6,5 Millionen Euro auf 23,5 Millionen Euro. Ursprünglich kalkulierte der Klub mit 15 bis 16 Millionen Euro, der Gewinn der Europa League und die damit verbundene Teilnahme an der Champions League standen zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht fest.

40.000 CL-Trikots - Götze vor Kolo Muani

"Hinter uns liegt ein Rekordjahr, in erster Linie bedingt durch den sportlichen Erfolg", sagt Reschke. 110.000 Trikots verkauften die Hessen, 50.000 mehr als ein Jahr zuvor. Allein das Champions-League-Trikot ging 40.000-mal über den Ladentisch. Das am häufigsten verkaufte Jersey ist das von Mario Götze, dicht dahinter folgt Randal Kolo Muani.

Über das Ticketing generierte die SGE 32 Millionen Euro Umsatz. Die Erlöse aus dem 3200 Plätze umfassenden Hospitality-Bereich sind in dieser Zahl nicht enthalten, dafür aber die Ticketeinnahmen aus den Spielen der U 21 (insgesamt 16.000 Zuschauer) und der Frauen (Zuschauerschnitt 5823). Bei den Männern lag der Zuschauerschnitt umbaubedingt bei 50.012 - und wird in der neuen Saison deutlich übertroffen werden. Schon zum ersten Heimspiel gegen Darmstadt 98 werden 58.000 Fans das Waldstadion fluten.

Im Oberrang der Nordwestkurve wurden die Sitzplätze zu Stehplätzen umgebaut, wodurch sich die Kapazität von 51.500 Plätzen auf 58.000 Plätze erhöht. Insgesamt fasst das Stadion dann 21.000 Stehplätze, 18.000 davon in der Nordwestkurve, wo es bisher laut Reschke 6000 waren. Nach der Europameisterschaft im kommenden Jahr soll die Kapazität auf über 59.000 Plätze erhöht werden. Reschke kündigt "Platzoptimierungsmaßnahmen" an, unter anderen soll die Pressetribüne verkleinert werden. 35.000 Dauerkarten hat der Klub zur neuen Saison verkauft, 4000 mehr als bisher.

2 x 1000 Tickets als Eintracht-Geschenk

Für Anhänger ohne Dauerkarte gestaltet sich der Erwerb von Tickets allerdings überaus schwierig. Die Nachfrage ist bei jedem Heimspiel deutlich größer als das Angebot. Wer leer ausgegangen ist, hat künftig allerdings die Chance, kurzfristig an eines von 1000 Tickets zu kommen. Das kündigte Vorstandssprecher Axel Hellmann bereits im vergangenen August im kicker an. "Die Mama und der Papa müssen abends beim Grillen zu den Nachbarskindern sagen können: 'Kommt, ich nehme euch morgen mit ins Stadion.' Deshalb werden wir für jedes Spiel, auch wenn es eigentlich ausverkauft ist, 1000 Stehplatzkarten für Spontanentschlossene bereithalten", sagte Hellmann damals, "diese Spontanität ist wichtig, um neue Fans für den Fußball zu begeistern. Je jünger sie sind, umso günstiger muss man das gestalten." Eineinhalb bis zwei Tage vor dem jeweiligen Heimspiel sollen diese Tickets online verkauft werden.

Vorbildlich: Die Eintracht wird weitere 1000 Tickets pro Spiel an Schulen, Sportvereine und weitere gemeinnützige Einrichtungen verschenken. Das hatte der Klub bereits 2020 angekündigt. Das genaue Procedere ist noch unklar, wird derzeit aber mit Schulämtern und dem Kultusministerium besprochen. Ab dem dritten Heimspiel sollen die Freikarten verteilt werden.

Auswärtskontingent stark nachgefragt

Nichtsdestotrotz wird es auch weiterhin enttäuschte Gesichter von Fans geben, die keine Karte ergattern konnten. Das ist selbst auswärts inzwischen immer häufiger der Fall. "Wir haben in der Bundesliga über 66.000 Auswärtstickets verkauft und damit annähernd jedes Auswärtskontingent vollständig verkauft", berichtet Reschke. Selbst für das Spiel in Dortmund, wo es über 8000 Gästetickets gibt, sei die Nachfrage um das Zweieinhalbfache höher gewesen.

Der Vorstand spricht von einer "erfreulichen Entwicklung", sagt aber auch: "Wir stoßen an die gläserne Decke, was Kapazitäten und Verfügbarkeiten betrifft." Das betrifft auch die Zahl der Dauerkarten, die in Zukunft allenfalls in sehr kleinen Schritten erhöht wird. 

Julian Franzke

Die Heimtrikots der Zweitligisten für die Saison 2023/24