Bundesliga

Neuer Stehplatz-Plan: Wie Frankfurt junge Fans erreichen will

"Auf der Couch wirst du bestenfalls ManCity-, Bayern- oder Dortmund-Fan"

Neuer Stehplatz-Plan: Wie Frankfurt junge Fans erreichen will

Bald passen noch mehr Fans rein: Der Deutsche Bank Park in Frankfurt.

Bald passen noch mehr Fans rein: Der Deutsche Bank Park in Frankfurt. IMAGO/Jan Huebner

Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann erklärt im Gespräch mit dem kicker, wie der Klub damit auch neue, junge Fans gewinnen will. "Die Mama und der Papa müssen abends beim Grillen zu den Nachbarskindern sagen können: 'Kommt, ich nehme euch morgen mit ins Stadion.' Deshalb werden wir für jedes Spiel, auch wenn es eigentlich ausverkauft ist, 1000 Stehplatzkarten für Spontanentschlossene bereithalten", kündigt Hellmann an, "diese Spontanität ist wichtig, um neue Fans für den Fußball zu begeistern. Je jünger sie sind, umso günstiger muss man das gestalten."

"Das ist in Stuttgart oder Bremen nicht anders"

Es sei eine "große Herausforderung, die jungen Leute vor unserer Haustür" zu gewinnen. Die NFL dränge mit American Football auf den deutschen Markt und erziele sehr gute Reichweiten, "es gibt auch andere sehr interessante Freizeitaktivitäten". Das führe zu der Schlüsselfrage: "Wie bekommen wir in diesem Medien- und Konsumumfeld die Aufmerksamkeit der jungen Leute für die Bundesliga? Auf der Couch wirst du bestenfalls ManCity-, Bayern- oder Dortmund-Fan. Wenn du aber den Fußball bei uns live erlebst, wirst du Fan von Eintracht Frankfurt. Das ist in Stuttgart oder Bremen nicht anders. Das gesamte Stadionerlebnis dringt tief in dich ein und gibt dir eine ganz andere emotionale Energie."

Bislang ist es so, dass es im freien Verkauf kaum günstige Tickets für Heimspiele der Eintracht gibt. Wer jetzt noch zum nächsten Heimspiel gegen Köln kommen will, muss 55 Euro für einen Platz im Oberrang hinter dem Tor berappen. Viele Familien können sich das nicht leisten. Deshalb ist Hellmann überzeugt: "Wenn wir die jungen Leute für den Fußball gewinnen wollen, funktioniert das nur über Stehplätze."

Julian Franzke

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