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Herthas 100 Millionen: Kapitalerhöhung wird Montag verkündet

Anteile von 777 Partners werden auf etwa 75 Prozent aufgestockt

Herthas neue 100 Millionen: Kapitalerhöhung wird am Montag verkündet

Mit neuem Investor zu alter Stärke? Die Hoffnung beim Hertha-Anhang ist da.

Mit neuem Investor zu alter Stärke? Die Hoffnung beim Hertha-Anhang ist da. IMAGO/Fotostand

777 Partners übernehme "alle Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, die bisher im Besitz der Peil Investment B.V., einer Tochter der Tennor Holding B.V., waren (64,7 Prozent)" - so vermeldete es Hertha BSC am Samstagmittag. Das Präsidium des Hertha BSC e. V., der als unverändert alleiniger Gesellschafter der Komplementärin die Geschäftsführung der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA stellt, habe diesem Schritt ebenso wie der Aufsichtsrat des Hertha BSC e. V. sowie der Beirat der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA zugestimmt.

Die Gremien des Klubs und der neue Partner aus Miami haben sich zugleich auf eine Kapitalerhöhung verständigt, die in der für Montag, 14 Uhr, angesetzten Pressekonferenz thematisiert werden soll. Hertha erhält in den kommenden beiden Jahren insgesamt 100 Millionen Euro, aufgesplittet in mehrere Tranchen. Dafür erwirbt 777 Partners offiziell etwa 75 Prozent der Anteile an der KGaA - und damit etwa 10 Prozent mehr, als die Tennor-Tochter Peil Investment B.V. hielt.

Beide Seiten hatten sich vor Wochen bereits auf eine erste Tranche von 35 Millionen Euro verständigt, mit deren Hilfe unter anderem die Lizenz für die kommende Saison gesichert werden soll. Nach kicker-Informationen fließen tatsächlich allerdings zunächst etwas weniger als die zunächst kolportierten 35 Millionen Euro.

Lukebakio gilt als Verkaufskandidat

Am Mittwoch müssen die Lizenzierungsunterlagen bei der DFL eingereicht werden. Hertha hatte in dem in der Vorwoche vorgelegten Finanzbericht für das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2022/23 44,6 Millionen Euro Verlust bilanziert, fürs Gesamtjahr rechnet der Klub mit einem Minus von 64 Millionen Euro. Die Personalkosten waren im Geschäftsjahr 2021/22 auf Rekordniveau geklettert (97,7 Mio. Euro), die Verbindlichkeiten betrugen zum Ende des Vorjahres 90,8 Millionen Euro. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 musste der Klub ein negatives Eigenkapital von 15 Millionen Euro verkünden.

Das 777-Invest soll vor allem dazu dienen, die Eigenkapitalausstattung signifikant zu verbessern. An dem zuletzt propagierten Kurs der Konsolidierung und Restrukturierung ändert sich trotz der frischen Mittel nichts. Eine Transferoffensive ist im Sommer keineswegs zu erwarten, im Gegenteil: Hertha wird wie zuletzt versuchen, sich von teuren Profis zu trennen, um die aus dem Ruder gelaufenen Personalkosten zu reduzieren.

Und Top-Scorer Dodi Lukebakio, der nach dem Einstieg von Lars Windhorsts Tennor-Holding 2019 der erste XXL-Transfer (20 Millionen Euro Ablöse) war und bis 2024 unter Vertrag steht, gilt als Verkaufskandidat Nummer 1.

Steffen Rohr

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