Bundesliga

Vorerst kein Trainer mehr: Ralf Rangnick gründet Firma

63-Jähriger gründet eine Beraterfirma

Vorerst kein Trainer mehr: Rangnicks neue "vier Säulen"

Ralf Rangnick will seine reichhaltige Erfahrung weitergeben - nicht mehr als Trainer oder Sportdirektor.

Ralf Rangnick will seine reichhaltige Erfahrung weitergeben - nicht mehr als Trainer oder Sportdirektor. picture alliance / SvenSimon

Löw-Nachfolger als Bundestrainer? Neugestalter auf Schalke? Starker Mann bei Milan? Rangnick stand in den vergangenen Monaten häufiger in Verhandlungen. Eine Zusammenarbeit ist aber weder mit dem DFB, noch mit Bundesliga-Absteiger S04 noch dem italienischen Vizemeister AC Mailand zustande gekommen. Vielmehr hat Rangnick seine Pläne nun geändert und eine eigene Beraterfirma gegründet.

Er "gründe eine GmbH, eine Fußball-Beratung, die auf vier Säulen basiert", erklärt Rangnick in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" (Dienstag). "Clubbuilding", Betreuung von Trainern, von Managern und Sportdirektoren sowie von Spielern hat sich Rangnick auf die Fahnen geschrieben, dabei will er seine reichhaltigen Erfahrungen aus 15 Jahren bei RB Leipzig und der TSG Hoffenheim einbringen. An den Bundesliga-Standorten arbeitete er in verschiedenen Positionen.

Im Fußball gibt es immer noch Spielraum für eine Aufwertung einzelner Berufszweige.

Ralf Rangnick

Rangnick stellte aber auch klar, dass er keine große Agentur aufbauen wolle. Sein Motto sei eher: "Klein, aber fein." Ihm sei "nicht bekannt, dass jemand, der so lange in der Branche aktiv tätig war, so etwas nun in einer Consultant-Rolle anbietet". Für ihn gehe es auch "nicht darum, Karrieren in erster Linie kommerziell zu fördern. Es geht um inhaltliche Entwicklung, von Spielern, Trainern, Managern und Fachleuten. Im Fußball gibt es immer noch Spielraum für eine Aufwertung einzelner Berufszweige."

"Mich haben in den letzten Wochen mehrere Trainer aus verschiedenen Ländern angerufen, die sich bei mir über unser Modell bei RB Leipzig erkundigen wollten", so Rangnick, der sich "nun als eine Art Mentor und Entwicklungshelfer" sieht. Bei Lokomotive Moskau trat Rangnick schon auf den Plan. Der russische Pokalsieger "hatte mich vor vier Monaten um eine sportliche Status-quo-Analyse gebeten. Die habe ich erstellt, und es gab dazu eine Präsentation in Moskau."

Vorerst kein Trainer oder Sportdirektor mehr

Rangnick hat "gerade das Gefühl: Mit dem Gesamtpaket an Rundumbetreuung, das wir künftig anbieten, kann ich dem Fußball etwas zurückgeben. Mich von dieser Aufgabe wieder wegzuholen - das müsste dann schon ein ganz besonderes Angebot sein." Gehen Klubs auf Trainer- oder Sportdirektoren-Suche, wird Rangnick also - zunächst einmal - keine Gespräche anstreben.

nik

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