Diego ist zurück - und mit ihm Bremens Spielfreude. picture alliance
Gegenüber der 0:2-Pleite gegen Leverkusen konnte Thomas Schaaf wieder auf drei seiner Leistungsträger zurückgreifen: Wiese, Diego und Pizarro kamen von Beginn an zum Einsatz, Vander und Hunt nahmen zunächst auf der Bank Platz. Hugo Almeida war wegen Fieber nicht einsatzbereit.
Hertha-Coach Lucien Favre musste den Ausfall von Schlussmann Drobny kompensieren, der mit Wadenproblemen ausfiel. Für den Tschechen stand erstmals in der Bundesliga der 20-jährige Gäng zwischen den Pfosten. Im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen Hannover 96 nahm Favre noch zwei weitere Änderungen vor: Simunic ersetzte Kaka in der Innenverteidigung, Voronin stürmte an Stelle von Raffael neben Pantelic.
Werder seit vier Spielen ohne Sieg, Hertha ebenso lange ungeschlagen – die aktuellen Ergebnisse ließen Vorteile für die Gäste vermuten. Doch auf dem Rasen zeichnete sich von Beginn an das absolute Gegenteil ab. Werder zeigte sich vor allem Dank der Rückkehr von Diego wieder kreativ und spielfreudig. Immer wieder wirbelten die Norddeutschen die Gäste ordentlich durcheinander und wurden auch früh belohnt.
Der 11. Spieltag
Um etwas Zählbares zu erreichen brauchte die Schaaf-Elf aber zunächst die Unterstützung des Bundesliga-Debütanten Gäng. Eine Diego-Ecke boxte der Schlussmann auf Mitspieler Kacar, vom Serben sprang das Leder ins Netz (14.).
Die Führung verlieh Werder zusätzliche Sicherheit, der SVW stand defensiv gut und kombinierte flüssig und direkt. Das Glanzlicht des ersten Durchgangs setzte Diego, der, von Özil per Lupfer bedient, den Ball mit der Brust annahm und aus 15 Metern direkt per Seitfallzieher traf (20.). Den 3:0-Pausenstand besorgte schließlich Rosenberg, der im Anschluss an eine Ecke den Ball durch Gängs Beine ins Netz stocherte (42.).
Hertha verzeichnete im ersten Durchgang keinen einzigen Torschuss und wurde nur einmal gefährlich, doch Schiedsrichter Seemann pfiff auf Hinweis seines Assistenten kurz vor der Pause fälschlicherweise eine vermeintliche Abseitsstellung von Voronin ab (44.).
Da war's passiert: Rosenberg bejubelt sein 3:0, Torwart Gäng kann es nicht fassen. picture alliance
Im zweiten Abschnitt gingen die Hausherren die Partie wesentlich ruhiger an, ließen sich aber nicht zweimal bitten, als sie zum Toreschießen eingeladen wurden. Einen schlimmen Ballverlust der Berliner auf der rechten Abwehrseite bestraften die Bremer sofort. Diego bediente Pizarro, der aus wenigen Metern zum 4:0 einschob (60.).
Mit der klaren Führung vor Augen wurden die Norddeutschen teilweise nachlässig, der ein oder andere Fehler in der Defensive schlich sich ein. Werder ermöglichte der Berlinern so wenigstens den Ehrentreffer: Völlig freistehend durfte Cicero eine Freistoßflanke von Voronin einköpfen (68.).
Beide Mannschaften ließen es in der Schlussphase ruhig angehen, was vor allem den Bremer Offensivakteuren zugute kam. Ein ums andere Mal tauchten die Norddeutschen so noch frei und unbedrängt vor dem Tor auf. Pizarro (62.), Diego (67.) und Rosenberg (81.) konnten die Freiheiten zunächst nicht nutzen. Den Schlusspunkt setzte dann Pizarro, der eine Baumann-Flanke – natürlich unbedrängt – einköpfte (85.) und damit den 5:1-Endstand herstellte.
Schon unter der Woche geht es für beide Teams mit Europapokal-Einsätzen weiter: Werder trifft am Dienstag auf Panathinaikos Athen, Hertha BSC tritt Donnerstag bei Metalist Kharkov an. Um Bundesliga-Punkte kämpft der SVW dann wieder am Samstag in Bochum, die Berliner haben am Sonntag Aufsteiger Hoffenheim zu Gast.