Hanke bejubelt mit Krebs (l., verdeckt) und Huszti seinen Treffer zum 1:1. dpa
Trainer Dieter Hecking war im Vergleich zum 3:0-Sieg in Rostock zu drei Änderungen gezwungen. Für Fahrenhorst (Bruch der linken Hand) spielte Kleine in der Innenverteidigung. An Stelle von Lala (Muskelfaserriss im Oberschenkel) rückte Schulz ins defensive Mittelfeld vor. Tarnat kam als linker Außenverteidiger neu in die Startelf. Im Mittelfeld ersetzte Krebs den ebenfalls verletzten Lauth (Adduktorenprobleme). Trotz der wieder genesenen Almeida und Borowski, die zunächst auf der Bank Platz nahmen, nahm Werder-Coach Thomas Schaaf nur einen Wechsel seiner Anfangsformation nach dem 2:1 gegen den HSV im Derby vor. Der nach Muskelfaserriss rechtzeitig fit gewordene Stammkeeper Wiese spielte für Ersatzmann Vander.
Die Partie war von Beginn an umkämpft. Vor allem die Hannoveraner gingen aggressiv in die Zweikämpfe (und profitierten dabei auch ein wenig von der großzügigen Regelauslegung von Schiedsrichter Stark). Mit der ersten Chance der Begegnung ging Bremen dank direktem Spiel aus der eigenen Hälfte in Führung. Jensen schickte Rosenberg halbrechts allein Richtung Tor. Im Strafraum angekommen zog der Schwede überlegt ab und vollendete ins lange Eck zur frühen Führung (10.).
Doch die 96er antworteten prompt: Huszti flankte einen Freistoß aus dem rechten Mittelfeld in den Strafraum. Am langen Pfosten kam Tarnat an den Ball und schlenzte das Leder Richtung rechter Pfosten. Hanke drückte den Ball im Flug aus kürzester Distanz noch über die Linie (12.).
Der 16. Spieltag
Der Nationalspieler war auch etwa acht Minuten später an der Führung der Niedersachsen maßgeblich beteiligt. Von Tarnat in abseitsverdächtiger Position über die linken Seite geschickt, flankte Hanke am Strafraumrand nach innen. In der Mitte bugsierte Baumann den Ball mit dem linken Knie unglücklich ins eigene Tor (20.). Aus einer umstrittenen Szene im 96er Strafraum entstand dann ein Hannoveraner Doppelschlag. Zunächst hatte Kleine Sanogo am Trikot gezogen, doch Referee Stark verweigerte den fälligen Elfmeterpfiff. Nach weiter Flanke von Tarnat lief plötzlich Hanke allein auf Wiese zu und schob den Ball überlegt am Bremer Keeper zu seinem zweiten Tor der Partie vorbei (21.).
In der Folge wirkten die Bremer etwas konsterniert und zeigten sich verärgert über die teilweise harte Gangart der Hecking-Elf. So sah Rosenberg die erste Gelbe Karte der Partie wegen Meckerns. Vor der Pause dann aber doch noch der Anschluss für Werder: Vinicius hinderte Rosenberg halblinks im Strafraum am Torschuss; Referee Stark entschied diesmal auf Elfmeter. Auch im zweiten Anlauf – nachdem Stark den Strafstoß zunächst wiederholen ließ – verlud Diego Enke souverän (41.).
Flankengeber Tosic und Torschütze Rosenberg bejubeln den Bremer Ausgleich zum 3:3. dpa
Nach Wiederbeginn brachte Thomas Schaaf Hunt für den von einer Erkältung geschwächten Mertesacker. Noch in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts gelang dem SVW der Ausgleich. Tosic kam auf der linken Seite nach schönem Diego-Pass frei zum Flanken. In der Mitte schaltete Rosenberg am schnellsten und vollendete gekonnt per Direktabnahme ins kurze Eck (54.).
Auch in der Folge zeigten die Bremer nun die bessere Spielanlage. Rosenberg vergab eine gute Gelegenheit aus zentraler Position im Strafraum, die Enke gekonnt entschärfte (75.).
Hannover dagegen zog sich meist in die eigene Spielhälfte zurück, konnte nicht mehr gefährlich kontern wie noch in Abschnitt eins – bis in die 77. Minute: Eine Flanke von Tarnat aus dem linken Mittelfeld kam rechts in den Strafraum zum eingewechselten Stajner, der per Direktabnahme zu Hanke in die Mitte weiterleitete. Der Nationalspieler vollendete unbedrängt zu seinem dritten Treffer des Spiels.
Danach schien der Wille der Bremer gebrochen. In der Schlussphase fiel Werder mehr durch Frustaktionen, denn durch gefährliche Torszenen auf. "Gekrönt" durch die Rote Karte für Hugo Almeida, der Huszti in der Nachspielzeit nach einem Zweikampf rustikal am Kopf gepackt hatte.
Hannover muss bereits am Freitag in Cottbus antreten. Auf Bremen wartet am Dienstag in der Champions League das Entscheidungsspiel bei Olympiakos Piräus, danach geht es am Samstag gegen Leverkusen.