Bundesliga

Werder wechselt den Trainer: Schaaf übernimmt sofort für Kohfeldt

"Nicht mehr die Überzeugung"

Werder wechselt den Trainer: Schaaf übernimmt sofort für Kohfeldt

Der Bremer Erfolgscoach übernimmt: Florian Kohfeldt wird am 33. Spieltag von Thomas Schaaf ersetzt.

Der Bremer Erfolgscoach übernimmt: Florian Kohfeldt wird am 33. Spieltag von Thomas Schaaf ersetzt. imago images

Der SV Werder wechselt vor dem 34. Spieltag doch noch mal den Trainer. Der langjährige Bremer Erfolgscoach Thomas Schaaf übernimmt das Amt für das Saisonfinale von Florian Kohfeldt. Sportchef Frank Baumann hatte am Samstagabend ein Bekenntnis zu dem 38-Jährigen vermieden und darauf hingewiesen, sich zunächst mit seinen Geschäftsführerkollegen Klaus Filbry, Dr. Hubertus Hess-Grunewald und dem Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Marco Bode abstimmen zu wollen, um zu bewerten, "was war in der Vergangenheit, wie ist die aktuelle Situation und was benötigen wir, um den Klassenerhalt zu erreichen".

Diese Abstimmung fiel gegen Kohfeldt aus, unter dem Werder in der Bundesliga zuletzt neun Spiele in Folge nicht gewinnen konnte und nach der 0:2-Auswärtsniederlage beim FC Augsburg auf den Relegationsplatz abgerutscht war. "Leider hatten wir nach dem Spiel in Augsburg nicht mehr die Überzeugung, mit Florian Kohfeldt den Klassenerhalt schaffen zu können. Daher haben wir am Abend nach dem Spiel mit den Gremien beraten und sind am Ende zu dieser Entscheidung gekommen", wurde Baumann in der Vereinsmeldung zitiert.

Bereits vor drei Wochen war Kohfeldt erstmals infrage gestellt worden, als Werder mit 1:3 bei Union Berlin zum siebten Mal in Folge verloren hatte. Nach zumindest vom Engagement her überzeugenden Auftritten im DFB-Pokal-Halbfinale gegen RB Leipzig und am vergangenen Wochenende in der Bundesliga beim 0:0 gegen Bayer Leverkusen hatte Baumann noch davon gesprochen, die Saison erfolgreich mit Kohfeldt zu Ende bringen zu wollen.

Nun soll der langjährige Erfolgscoach Schaaf die Bremer Mannschaft in das letzte Spiel gegen Borussia Mönchengladbach führen - und in die möglicherweise danach ausstehenden beiden Relegationsspiele. Seit Juli 2018 ist er als Technischer Direktor im Verein angestellt, ist also nah dran am Werder-Geschehen. "Wir sind froh, dass Thomas diese Aufgabe in der für den Verein so prekären Situation übernimmt. Wir erhoffen uns von ihm, dass er seine Erfahrung einbringen und die Spieler für das letzte Saisonspiel bestens einstellen kann", erklärte Baumann, "es wird darum gehen, ihnen die unbedingte Überzeugung und den absoluten Willen für das letzte Saisonspiel und eventuell auch für die Relegation mit auf den Weg zu geben, um unser Ziel zu erreichen."

Schaaf: "Das ist natürlich eine riesige Herausforderung"

Als Trainer war der 60-Jährige zuletzt jedoch 2016 tätig, als er den Abstieg von Hannover 96 aus der Bundesliga nicht verhindern konnte. Zuvor stand er in der Saison 2014/15 für Eintracht Frankfurt an der Seitenlinie. Schaaf sagt nun: "Das ist natürlich eine riesige Herausforderung, aber wir haben noch alle Möglichkeiten, um in der Liga zu bleiben. Wir haben nur wenig Zeit, werden aber alles tun, um mit Leidenschaft, Zuversicht und dem Glauben an unsere eigene Stärke in die Partie zu gehen und am Ende erfolgreich zu sein." Den SV Werder rettete er schon einmal, als er das Team im Jahr 1999 vom entlassenen Felix Magath übernahm. Allerdings blieben ihm da noch vier Spieltage Zeit.

Tim Lüddecke