Bundesliga

Diskussion um TV-Gelder: Watzke kontra Mainz und Werder

Borussia Dortmund: BVB-Boss erklärt seinen Standpunkt

Diskussion um TV-Gelder: Watzke kontra Mainz und Werder

Spricht sich gegen eine neue Umverteilung der TV-Gelder aus: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke.

Spricht sich gegen eine neue Umverteilung der TV-Gelder aus: BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. imago images

Der 1. FSV Mainz 05, der am vergangenen Wochenende abermals die Klasse gehalten hat, spricht sich für eine andere Verteilung der Fernsehgelder in Zukunft aus. Der nun zu erwartende Rückgang der TV-Gelder treffe nämlich vor allem "jene kleineren Klubs härter, die, wie wir, im Verhältnis mehr von den Medienerlösen abhängig sind als von anderen Einnahmen", so Jan Lehmann, der kaufmännische Vorstand der Rheinhessen, am Montagabend. "Insofern sollte diese neue Entwicklung auch ein Anlass sein, im Sinne des Wettbewerbs in der Bundesliga über eine fairere Verteilung der Medienerlöse zu diskutieren."

Ähnlich sieht es Werder Bremens Klubchef Klaus Filbry, der sich im Gespräch mit dem kicker sinngemäß genauso äußerte wie Lehmann: "Wir müssen uns auf die Verteilung der nationalen und internationalen Medienerlöse konzentrieren, um einen fairen und integren Wettbewerb hinzubekommen."

Lehmann lobte aber auch die Deutsche Fußball Liga für den Abschluss des neuen Vertrags, der pro Saison 1,1 Milliarden Euro einbringt - bei einer Laufzeit von vier Jahren (2021/22 bis 2024/25) macht das in Summe 4,4 Milliarden Euro. Die Summe fällt demnach etwas geringer aus, als die des aktuellen und im kommenden Jahr auslaufenden Vertrages (4,64 Milliarden Euro). "Die DFL hat unter den aktuell schwierigen Umständen bestmöglich verhandelt. Damit kann die Bundesliga umgehen, es ist immer noch viel Geld im Fußballsystem vorhanden", erklärte Lehmann: "Die neuen Zahlen machen die Zukunft für uns nun ein Stück weit planbar."

"Wenn man versucht, die Zugpferde der Liga zu schwächen ..."

Eine andere Sichtweise vertritt BVB-Boss Hans-Joachim Watzke. Eine Umverteilung der Gelder aus dem neuen Fernsehvertrag ab der Bundesliga-Saison 2021/22 sei aus der Sicht des Dortmunder Geschäftsführer der falsche Weg. "Ich bin der Meinung, dass der Status quo richtig ist. Wenn man versucht, die Zugpferde der Liga zu schwächen, dann schwächt man die ganze Liga", sagte der 61-Jährige den Zeitungen der Funke-Mediengruppe an diesem Montag.

Wie die Auktions-Erlöse letztlich wirklich verteilt werden, entscheidet das DFL-Präsidium um Präsident Christian Seifert. Da das neunköpfige Gremium mittlerweile von Vertretern der mittelgroßen und kleinen Vereinen dominiert wird, könnte es zu einer Umverteilung kommen. Der zurückliegende Kampf um das Geld wurde heftig geführt. Am Ende einigte sich das Präsidium im November 2016 auf ein kompliziertes Konstrukt. Das Hauptkriterium ist der Erfolg, die Fünfjahreswertung macht 70 Prozent aus. "Die Debatte um die Geldverteilung ist mindestens so intensiv wie die über die Auktion. Ich wünsche mir eine Diskussion mit Anstand, Weitblick und Solidarität", sagte Seifert am Montag.

Zum Thema: Wer zeigt was? Die TV-Pakete ab der Saison 2021/22 im Überblick

mag/tm/dpa