Wie sehr der Schlusspfiff Emotionen freigesetzt hatte, war allein schon an den Reaktionen von zwei Mainzern abzulesen - genauer gesagt von Coach Achim Beierlorzer und seinem Co-Trainer Niko Bungert (selbst langjähriger FSV-Profi zwischen 2008 und 2019). Beide Männer rannten ausgelassen vor Freude auf den Platz, sprangen und umarmten reihenweise Spieler.
Der Grund dafür lag auf der Hand: Die Mainzer sicherten sich mit diesem 3:1-Erfolg über den weiterhin akut vom Abstieg bedrohten SV Werder Bremen einen Spieltag vor Schluss endgültig den Klassenerhalt. Damit ermöglichte der Klub aus Rheinhessen zugleich das nächse Erfolgskapitel: Seit dem Zweitliga-Aufstieg 2009 sind die Mainzer nun weiterhin kontinuierlich in der Bundesliga dabei.
Spielersteckbrief Quaison
Spielersteckbrief Boetius
Spielersteckbrief Fernandes
Trainersteckbrief Beierlorzer
1. FSV Mainz 05 - Vereinsdaten
Gründungsdatum
16.03.1905
Vereinsfarben
Rot-Weiß
"Scheißegal, Mainz 05!"
Und das, obwohl der Verein zwischenzeitlich in dieser Saison im Keller versunken, immer mal wieder abgeschrieben war, den Torwart getauscht und außerdem auch den Trainer ausgewechselt hatte (von Sandro Schwarz hin zu Beierlorzer). Alles Punkte, die Sportvorstand Rouven Schröder zu einer lautstarken Rede direkt nach Spielschluss noch auf dem Feld veranlasste.
"Ich bin stolz auf euch!" Der Mainzer Sportvorstand Rouven Schröder richtet lobende, emotionale Worte ans Team. imago images
Schröder versammelte das Team um sich - und brüllte: "Heute haben wir eins gezeigt: Wer wir sind. Die Identifikation, wir sind eine Mannschaft. Auf geht's, wir allein haben es geschafft auf dem Platz ... Jeder für jeden ... Das habt ihr euch verdient. Wir sind in der Liga geblieben." Und weiter in einem hochemotionalen Tonfall: "Alle haben gesagt, wir sind schon weg. Gar nix sind wir! Wir sind weiter in der Bundesliga, weil wir gut sind, weil wir Talente sind, weil wir ältere Spieler sind, weil wir ein Team sind! Scheißegal, Mainz 05! Das allein zählt. Ich bin stolz auf euch!"
Beierlorzer ist stolz aufs Team
Direkt im Anschluss hatte auch Trainer Beierlorzer, der in dieser Saison schon den 1. FC Köln betreut hatte und kurz nach seiner Entlassung direkt in Mainz gelandet war, das Wort ergriffen und seine Schützlinge gelobt. Das tat der 52-Jährige auch kurze Zeit später - und freute sich ebenfalls sehr über die Gewissheit, dass Mainz auch das 12. Bundesliga-Jahr in Folge bestreiten darf: "3:1, Deckel drauf, Sack zu und durchschnaufen" Ich merke schon, dass die letzten Wochen sehr anstrengend waren. Jetzt sind wir einfach überglücklich. Es war kein Endspiel, aber wir haben heute einen Matchball gehabt. Den haben wir verwandelt. Das waren 97 Minuten, in denen wir arbeiten mussten. Deshalb großes Lob für diese Mentalität und Identifikation. Wir haben es geschafft!"
