Bundesliga

"Bankrotterklärung": Fans des FC Schalke 04 kritisieren die Klubführung

Saison von S04 "eine moralische Bankrotterklärung"

Schalke-Fans kritisieren die Klubführung

Die Schalker Fans können aktuell nicht ins Stadion, protestieren nun aber in Stellungnahmen.

Die Schalker Fans können aktuell nicht ins Stadion, protestieren nun aber in Stellungnahmen. imago images

In einer am Montag auf ihrer Homepage veröffentlichten Stellungnahme kritisieren die "Ultras Gelsenkirchen" die Vereinsführung des FC Schalke 04 aufs Schärfste.

Auch wenn die Rückrunde als "sportlich desolat" eingeordnet wird, geht es weniger um die Talfahrt mit 15 Spielen ohne Sieg (Vereinsnegativrekord). "So unglaublich es derzeit scheint, die elementaren Probleme unseres Vereins liegen nicht auf dem Platz", heißt es. "Die gesamte Saison ist eine moralische Bankrotterklärung. Ein Ausverkauf der Schalker Werte, die zu Marketing-Zwecken zwar gern benutzt, ansonsten aber mit Füßen getreten werden." Der Verein verliere zunehmend an "Glaubwürdigkeit und Identifikation", selten habe S04 "ein katastrophaleres Bild abgegeben".

"Verein verlassen"

Untergliedert ist das Schreiben in vier Punkte. Stellung genommen wird zum Ehrenrat, dem Thema Finanzen ("Die finanzielle Situation muss schonungslos aufgearbeitet werden"), dem Aufsichtsrat ("... ist seiner Verpflichtung gar nicht oder nur unzureichend nachgekommen") und den "Schalker Werten". Wer diese nicht lebe, "muss den Verein verlassen". Es seien vor allem die Gremien und Vereinsverantwortlichen, "die unseren Verein Woche für Woche der Lächerlichkeit preisgeben und jeglichen Kontakt zur Gelsenkirchener Realität verloren zu haben scheinen".

Auch die S04-Forumsseite "Schalker Block 5" hat eine Stellungnahme mit dem Titel "Wir trauern um die Werte unseres FC Schalke 04" herausgegeben. Man sei "ratlos und schockiert", das Leitbild "scheint nur noch ein Image-Papier zu sein, welches die Tradition des sozialen Kumpel & Malocher-Klubs aus PR-Gründen aufrecht halten soll".

Schalke ist unter anderem wegen eines Härtefall-Antrags bei der Rückerstattung von Tickets und der Entlassung 24 langjähriger Busfahrer in die Kritik geraten. Während sich Sportvorstand Jochen Schneider für Ersteres entschuldigt hat, wehrt er sich im zweiten Fall. In dieser Sache sei "unwahres und gefährliches Halbwissen verbreitet worden", hat er vergangene Woche bei "Sky" gesagt. Im vergangenen Sommer haben zudem schon rassistische Aussagen von Klub-Boss Clemens Tönnies ein schlechtes Licht auf den Verein geworfen. Auch diese drei Vorfälle nennen die Ultras in ihrem Schreiben.

Lesen sie auch den Kommentar von Toni Lieto: "Keine Tabus bei der Analyse"

las

Bentaleb Zweiter: Die 15 teuersten Schalker Neuzugänge