Bundesliga

Ishak Belfodil und sein Neuanfang bei der TSG 1899 Hoffenheim

Stürmer nach langer Zeit zurück bei der TSG

Belfodils Neuanfang in Hoffenheim

Er will einen Neustart in Hoffenheim wagen: Ishak Belfodil.

Er will einen Neustart in Hoffenheim wagen: Ishak Belfodil. imago images

Belfodil, der sich im letzten Spiel der vergangenen Saison verletzt hatte und sich nach fünf Einsätzen anfangs dieser Saison im Oktober doch noch einer Kreuzbandoperation unterziehen musste, hatte zuletzt mit dem Verein im Clinch gelegen und der medizinischen Abteilung Vorwürfe gemacht und Fehler vorgeworfen. Zudem war es dem 28-Jährigen sauer aufgestoßen, dass man ihn beim ersten Besuch in Zuzenhausen nach der OP ignoriert und von den Verantwortlichen niemand mit ihm gesprochen hatte. Fortan wurde Belfodil dort nicht mehr gesehen, der Franco-Algerier absolvierte die Reha in Paris und dem nationalen Trainingszentrum des Verbandes in Clairefontaine. Das Band schien nachhaltig zerrissen. Es sei kein Vertrauen mehr da, ließ der gekränkte Spieler wissen. Lange war völlig unklar, wie die Sache weitergehen und die Problematik aufgelöst werden könnte. Nun ist der erste Schritt getan. Belfodil ist über seinen Schatten gesprungen und zumindest wieder zurück im Klub.

Ich habe auch gesagt, dass die Tür hier niemals zu ist.

TSG-Manager Alexander Rosen

"Jetzt hat er die Reha abgeschlossen, die Vorbereitung am Ball macht er wieder bei uns, er steht ja bei uns unter Vertrag und ist in der Gruppe, die hier ihr Rehaprogramm absolviert", erklärt Manager Alexander Rosen, "wir hatten sicher die eine oder andere Diskussion mit Ishak. Man kann den Frust eines Spielers auch zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Nach einer herausragenden Saison und einer sensationellen Rückrunde als einer der torgefährlichsten Stürmer der Liga war nach dem Rückschlag sicher eine gehörige Portion Frust dabei." Rosen war im weiteren Verlauf offenkundig als Diplomat gefordert. "Es gab immer wieder Gespräche, auch ein persönliches Treffen mit ihm", verriet der 41-Jährige, "ich habe auch gesagt, dass die Tür hier niemals zu ist."

Wie auch? Schließlich ist Belfodils Vertrag bei der TSG zwei weitere Jahre gültig. Selbst wenn der bullige Angreifer einen Wechsel anstrebt, muss für jeden potenziellen Abnehmer klar ersichtlich sein, dass die volle Leistungsfähigkeit irgendwann wieder erreicht ist. Wo außer beim Arbeitgeber sollte dieser Beweis erbracht werden? Die TSG wird zudem nicht daran interessiert sein, einen vor Jahresfrist ausgewiesenen Topstürmer, dessen Marktwert im zweistelligen Millionenbereich gelegen hatte, nun für kleines Geld ziehen zu lassen. Erkennen und finden die Streitparteien am Ende doch wieder eine gemeinsame Basis? Startet Belfodil unter einem neuen Trainer einen Neuanfang bei der TSG? So oder so ist es noch ein weiter Weg für den Stürmer, der allein in der Rückrunde vor einem Jahr in seiner besten Phase zwölf Tore für die TSG geschossen hatte und in bester Verfassung eine absolute Bereicherung dieses Kaders wäre. "Was die Zukunft bringt, muss man dann sehen", orakelt Rosen, "aber es sind entscheidende Schritte in eine meiner Meinung nach richtige Richtung gemacht worden."

Michael Pfeifer

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