Behält Trainer Alfred Schreuder Recht, wird Ishak Belfodil (27) in dieser Saison nicht mehr für die TSG Hoffenheim spielen. Dabei sollte der Stürmer nach der Kreuzbandverletzung, die er sich am 34. Spieltag der Vorsaison zugezogen hatte, eigentlich wieder topfit in die Saison gehen. Doch es kam alles anders - nun rechnet Belfodil mit seinem Arbeitgeber ab.
"Ich habe kein Vertrauen mehr", sagte er der "Bild". "Es besteht für mich keine Basis mehr für eine erfolgreiche Zusammenarbeit." Seine Vorwürfe: Die TSG-Ärzte hätten erst eine falsche Diagnose gestellt, dann sei Druck ausgeübt worden, als er sich selbst für eine Operation entschied. "Ich kann von Glück reden, dass nicht noch mehr kaputtging. Man hat meine Karriere leichtsinnig aufs Spiel gesetzt."
Es sei "bis zum Vorabend Druck ausgeübt" worden, "damit ich mich nicht operieren lasse"
Nach seiner Knieverletzung war Belfodil zunächst konservativ behandelt worden und an den ersten fünf Spieltagen der laufenden Saison zum Einsatz gekommen, ehe er sich Mitte Oktober doch unters Messer legte. Zunächst hätten ihm die Mediziner mitgeteilt, "dass ich glimpflich davongekommen bin". Doch er habe "ziemlich schnell gemerkt, dass abrupte Richtungswechsel schwierig waren. Ich konnte mit links nicht schießen."
Als er sich dann nach eigener Aussage eigenmächtig zum Eingriff entschloss, sei von Hoffenheimer Seite "bis zum Vorabend Druck ausgeübt" worden, "damit ich mich nicht operieren lasse". Jetzt sieht Belfodil, der im Sommer 2018 von Werder Bremen gekommen war, keine Zukunft mehr in Hoffenheim, obwohl sein Vertrag noch bis 2022 läuft.
Rosen weist die Vorwürfe zurück: "Eng abgestimmt mit Ishak"
TSG-Manager Alexander Rosen widerspricht den Vorwürfen allerdings: "Alle medizinischen Behandlungsschritte wurden gemäß höchsten medizinischen Standards wie bei jeder Verletzung eines unserer Spieler einvernehmlich und eng abgestimmt mit Ishak angewendet", erklärt er. "Wir haben alle das gemeinsame Interesse einer raschen und vollständigen Heilung."
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