Bundesliga

Darum enthielt sich Fortuna Düsseldorf bei der DFL-Abstimmung

Röttgermann erklärt Vorgehen

Darum enthielt sich Fortuna Düsseldorf bei der DFL-Abstimmung

Thomas Röttgermann, hier links mit Fortuna-Cheftrainer Uwe Rösler.

Thomas Röttgermann, hier links mit Fortuna-Cheftrainer Uwe Rösler. imago images

"Einstimmig mit einer Enthaltung" hatten die 36 Erst- und Zweitligisten bei der virtuellen DFL-Mitgliederversammlung am Donnerstag bekräftigt, die Saison 2019/20 vollständig auszutragen und notfalls über den 30. Juni hinaus im Juli fortzusetzen. Jene Enthaltung geht auf das Konto von Fortuna Düsseldorf. Warum?

"Weil die Rahmenbedingungen Stand heute nicht klar sind", erklärt Thomas Röttgermann, der Vorstandsvorsitzende der Fortuna, auf der Klubwebsite. "Wir würden die Saison natürlich zu Ende spielen, auch wenn es über den 30. Juni hinaus geht. Wir können das aber nur, wenn wir auch die Spieler unter Vertrag haben, mit denen wir im Ligabetrieb gespielt haben. Das ist vor allem vor dem Hintergrund von siebzehn auslaufenden Verträgen bedeutsam."

Die Fortuna sorgt sich: Was würde aus den vielen Leihspielern werden?

Die DFL habe zugesichert, "dass sie sich aus Verbandssicht massiv dafür einsetzt, hierfür die Voraussetzungen zu schaffen und hat auch klargestellt, dass sie die entsprechenden FIFA-Vorschriften in diesem Sinne interpretiert. Jedoch sind zum heutigen Tag nicht alle relevanten Fragen beantwortet", so Röttgermann.

Vor allem sei "unklar, ob bei unseren Leihspielern die jeweils ausleihenden Vereine einer Regelung zustimmen, die es diesen Spielern erlaubt, auch über den 30. Juni hinaus bei uns zu spielen". Dazu müssten zahlreiche Klubs bereit sein, "damit unser Kader komplett und schlagkräftig bleiben kann".

Fortuna will erst über Abbruch-Folgen sprechen, wenn es so weit sein sollte

Die Frage, wie bei einem möglichen Saisonabbruch verfahren werden soll, war vertagt worden. "Innerhalb der nächsten beiden Wochen" strebt die DFL eine Regelung an. Die Fortuna gehört zu denjenigen Klubs, die gegen den Antrag des DFL-Präsidiums sind, wonach auch bei einem Abbruch "am Grundprinzip eines sportlichen Auf- und Abstiegs zwischen der Bundesliga und der 2. Bundesliga und zwischen der 2. Bundesliga und der 3. Liga unter Beibehaltung der Anzahl von jeweils 18 Klubs festgehalten werden" soll.

Röttgermann erklärt: "Mit etlichen anderen Vereinen sind wir der Meinung, dass es völlig ausreicht, erst dann über die sportlichen Konsequenzen nach einem Abbruch der Saison zu befinden, falls und wenn es so weit ist. Dann kann man nämlich die Gründe, die dann dazu geführt haben würden, in die Entscheidung einbeziehen."

"Wir können den Klassenerhalt nicht dem Zufall einer tabellarischen Momentaufnahme überlassen"

Die Düsseldorfer sind dagegen, bei einem Abbruch die dann aktuelle Tabelle zu werten. "Wir können im Namen unserer Mitglieder den Klassenerhalt der Fortuna nicht dem Zufall einer tabellarischen Momentaufnahme überlassen, sondern nur einem fairen sportlichen Wettbewerb", findet Röttgermann. Diese Diskussion werde "übrigens keinesfalls nur von den sogenannten Abstiegskandidaten geführt, sondern ist ein Thema in der ganzen Liga".

jpe

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