Bundesliga

Wolfsburgs Admir Mehmedi: Ein Hauch von Karriereende

Wolfsburger über "Champions League" und seine "zweite Familie"

Mehmedi: Ein Hauch von Karriereende

"Der Spaß mit den Kollegen, den Physios, das fehlt mir": Admir Mehmedi.

"Der Spaß mit den Kollegen, den Physios, das fehlt mir": Admir Mehmedi. imago images

Er hat Klamotten aussortiert, das eigene Büro umgestaltet und es geschafft, dass die kleine Tochter nun auch auf seinem Arm einschlafen kann. Admir Mehmedis unfreiwillige "Urlaubswoche" brachte die Möglichkeit, Dinge anzugehen, die sonst "auch aus Faulheit" liegengeblieben sind.

So langsam bekommen die Tage des Fußballers immerhin wieder eine vorgegebene Struktur, seit Montag treffen sich die Spieler des VfL wieder zum Training. Nicht auf dem Rasen, sondern in den Katakomben der Volkswagen-Arena, wo eine Hochsicherheitszone errichtet wurde. "Gefühlt jeden zehnten Meter gibt es Desinfektionsmittel. Von der Organisation her ist das Champions League", lobt Mehmedi seinen Arbeitgeber.

Mehmedi: "Es ist anstrengend, nicht zu wissen, wie es weitergeht"

In Kleingruppen wird aktuell gearbeitet, Abstände werden eingehalten, Körperkontakt vermieden. Mehmedi gehört der Gruppe 1 an, zusammen mit Pavao Pervan, Robin Knoche, Xaver Schlager und Daniel Ginczek geht es zeitversetzt zu den anderen Spielern allein um die Fitness. "Unser Job ist es", sagt Mehmedi nüchtern, "fit zu bleiben." Und doch bleibt vieles in diesen Tagen auf der Strecke. Das unbeschwerte Leben, die einfache Arbeit mit dem Ball. Und, so Mehmedi: "Der Spaß mit den Kollegen, den Physios, das fehlt mir. Der VfL ist für mich die zweite Familie." Immerhin ein paar Mitglieder sieht er aktuell wieder.

Doch auch das kann sich schnell wieder ändern. "Es ist anstrengend, nicht zu wissen, wie es weitergeht", erklärt der Offensivmann. Es gebe nichts, "an dem man sich festhalten kann". Mehmedi glaubt, dass sich das Karriereende irgendwann mal in etwa so anfühlen muss wie die aktuelle Situation. "Man hat diesen Ablauf nicht mehr", sagt der 29-Jährige. "Ich kann mich jetzt schon mal darauf einstellen, damit ich diesen Sprung schaffe."

Saison zu Ende spielen? "Im Moment sind andere Dinge wichtiger"

Noch will Mehmedi aber am liebsten einfach nur spielen. Fußball, nicht nur mit seinem Sohn im Garten, sondern wieder im Stadion, um Punkte. "Wenn es irgendwie möglich ist, wollen wir diese Saison zu Ende spielen", sagt der Schweizer. "Im Moment aber sind andere Dinge wichtiger. Wir müssen gucken, dass die Welt, dass Europa diese Sache in den Griff kriegt. Die Gesundheit ist das A und O."

Thomas Hiete

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