Bundesliga

Leki: "Es geht um die Existenz der Klubs und der Beschäftigten"

Freiburg: Seriöses Wirtschaften keine Garantie

Leki: "Es geht um die Existenz der Klubs und der Beschäftigten"

"Es könnte sehr schnell existentiell werden": Freiburgs Vorstand Oliver Leki.

"Es könnte sehr schnell existentiell werden": Freiburgs Vorstand Oliver Leki. imago images

"Wir haben über viele Jahre hinweg seriös gewirtschaftet, das kommt uns sicherlich zugute", erklärte der Betriebswirt, beim SC für Finanzen, Organisation und Marketing zuständig, weiß aber auch: "Wir finanzieren uns über Medien-, Zuschauer- und Sponsoringeinnahmen. Wenn diese über einen bestimmten Zeitraum wegfallen, führt dies zwangsläufig zu finanziellen Problemen die sehr schnell existentiell werden können."

Mit vergangenen Oktober auf der Mitgliederversammlung ausgewiesenen 76 Millionen Euro Eigenkapital ist der Sport-Club vergleichsweise gut aufgestellt, Spielausfälle über einen längeren Zeitraum, gar ein Saisonabbruch einhergehend mit dem Verlust von rund 25 Prozent der eingeplanten Einnahmen, würde aber auch den Breisgauern extrem wehtun.

Existenzielle Fragen

Zumal gerade im Freiburger Norden das neue Stadion errichtet wird, der Umzug ist bei Einhalten des straffen Zeitplans für den Sommer geplant. Ob das klappt, ist angesichts der aktuellen Lage völlig offen, Probleme bei Zulieferern und Arbeitskräften könnten Verzögerungen bedeuten. Spielgenehmigung für die kommende Saison ist ohnehin für das alte und das neue Stadion beantragt. Von den je nach Dauer der Bundesliga-Zugehörigkeit 15 bis 20 Millionen Kapitaleinlage als Beteiligung des Vereins an der städtischen Stadiongesellschaft sind allerdings noch nicht alle Tranchen gezahlt.

Viele offene Fragen also, wie derzeit überall in (Fußball-)Deutschland. "Sicher wird dies einige Vereine auch kurzfristig in arge Schwierigkeiten bringen", sagt Leki und betont: "Es geht dabei nicht darum, einigen gut bezahlten Fußballprofis ihr Auskommen zu sichern, sondern es geht schlicht um die Existenz der Klubs und rund 56.000 Beschäftigten, die direkt und indirekt bei den Vereinen arbeiten."

Pläne, Videos und Spinningräder

Die Profis arbeiten derweil im "Homeoffice", nachdem sie am Dienstag in Fünfergruppen und im Stundenrhythmus vorerst ein letztes Mal zusammenkamen. Dafür stellt der Verein ihnen neben individuellen Trainingsplänen und- Videos auch jeweils ein Spinningrad, damit der Fitnessstand nicht zu sehr beeinflusst wird, betont Leki: "Wir müssen bestmöglich gerüstet sein, wenn ein Mannschaftstraining wieder möglich ist."

Im Ticker: Coronavirus und der Sport

Daniela Frahm