Turbulente Zeiten für Uwe Rösler. Gerade erst gewöhnt sich Fortuna Düsseldorfs Trainer an sein neues Umfeld, da ist der Mann, der maßgeblich an seiner Verpflichtung beteiligt war, schon wieder weg.
Erst Ende 2018 hatte Lutz Pfannenstiel als Sport-Vorstand bei der Fortuna übernommen, nun bat er den Aufsichtsrat um die Auflösung seines Vertrages. Offiziell aus persönlichen Gründen und zwar wegen Beleidigungen, denen er und seine Frau Amalia ausgesetzt waren. Offenbar hat Pfannenstiel aber auch die Wucht des Amtes bei einem Traditionsverein unterschätzt.
Mit seinen Sommer-Transfers, von denen lediglich Erik Thommy und Markus Suttner sowie mit Abstrichen Torhüter Zack Steffen zündeten, hat er sich angreifbar gemacht. Mit der Entlassung des bei den Fans sehr beliebten Friedhelm Funkels hat Pfannenstiel es sich überdies bei vielen Anhängern verscherzt, obwohl rein sportlich die Beurlaubung des Trainers durchaus nachvollziehbar war.
Bisher zündete kaum ein Neuer
Etwas merkwürdig mutete die Personalie schon damals an, als Pfannenstiel sein neues Amt bei der Fortuna übernahm. Als "hemdsärmeligen Sportvorstand" sah sich der frühere Torhüter, wobei schnell klar war, dass er seine Stärken keineswegs als Schreibtischtäter einbringen kann. Bei seinen Transfers bewies er eine Menge Fantasie, ließ seine weltweiten Kontakte spielen. Doch bisher zündete kaum einer der unter seiner Regie verpflichteten Spieler.
Das führte er selbst aber weniger auf mangelnde Qualität der Neuverpflichtungen zurück, sondern auf fehlenden Mut Funkels, der seiner Meinung nach den Neuen zu wenig Spielpraxis gönnte.
Merkwürdige Situation: Vor drei Wochen noch folgte die Mehrheit in Fortunas Entscheidungsgremien Pfannenstiels Vorstoß, die Zusammenarbeit mit Funkel zu beenden. Auch bei der Installierung des Funkel-Nachfolgers Uwe Rösler folgten die Entscheidungsträger seinem Rat. Und nun ist der ambitionierte Sport-Vorstand selbst schon wieder Geschichte beim Bundesliga-Kellerkind.
