Nach der Hinrunde auf Rang 16 hätten den Club wohl nur die wenigsten erwartet. Drei Saison-Siege, nur 48,3 Prozent gewonnene Zweikämpfe und 73,8 Prozent angekommene Pässe aber belegen die Schieflage in Nürnberg deutlich. Dabei wollte der FCN mit dem drittgrößten Etat der Liga eigentlich oben angreifen und wähnte sich, einen mittelfristig für die Bundesliga ausgelegten Kader gebaut zu haben. Die Realität aber sieht auch unter dem dritten Coach in der laufenden Spielzeit anders aus. Unter Jens Keller gelang noch kein einziger Sieg (0/2/2) - der erhoffte Effekt des Trainerwechsels ist verpufft.
Vor dem letzten Spiel im Kalenderjahr 2019 droht den Franken nun sogar der Sturz auf einen direkten Abstiegsplatz. Selbst der Relegationsrang ist nur noch im Falle eines Sieges zum Rückrundenauftakt gegen Dresden am Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker) zu verhindern. "Wir brauchen die absolute Besessenheit, dieses Spiel gewinnen zu wollen", fordert Keller vor dem Krisen-Duell mit dem drei Punkte schlechter gestellten Liga-Schlusslicht. "Wir brauchen die Überzeugung in den Zweikämpfen."
Dass Dynamo mit enormen Personalproblemen und nahezu ohne Offensive in die Noris reist, möchte der Club-Coach nicht überbewerten: "Es muss uns egal sein, wer bei Dynamo Dresden auf dem Platz steht. Wir müssen uns auf uns konzentrieren."
Ausgerechnet vor diesem wichtigen Spiel bangt der FCN um den notenbesten Nürnberger Robin Hack (kicker-Notenschnitt 3,17). Der flinke U-21-Nationalspieler hat einen Schlag abbekommen - erst am Spieltag soll entschieden werden, ob es für einen Einsatz reichen wird. Ebenfalls angeschlagen ist Georg Margreitter (Sprunggelenksprobleme), der mit seiner Kopfballstärke helfen könnte, den ersten Liga-Dreier nach neun sieglosen Anläufen (0/4/5) einzufahren.