Zwölf Punkte waren in den vier Partien seit Jahresbeginn möglich, zehn davon sammelten die Sachsen-Anhalter ein. Und damit mehr als jede andere Mannschaft der 2. Bundesliga. Unter Aufstiegstrainer Jens Härtel, der seinen Hut Mitte November nehmen musste, hatte das Adaptieren notwendiger Mechanismen in der nächsthöheren Spielklasse noch nicht gelingen wollen - sein Nachfolger Michael Oenning machte seitdem einiges anders und steht mit seiner Mannschaft nach dem 22. Spieltag zwei Zähler vor der Abstiegszone auf Tabellenrang 15.
Kirchhoff wird richtig dosiert
Ein glückliches Händchen in Sachen Einwechslungen und besonders eine neue Rollenverteilung in der Mannschaft erweisen sich dabei als Oennings Trümpfe. Giorgi Loria steht als neue und unumstrittene Nummer 1 zwischen den Pfosten, Jan Kirchhoff, ein weiterer Winter-Neuzugang, blüht als omnipräsenter Abräumer und Taktgeber auf. Und erfüllt so die durchaus hohen Erwartungen, die in den ehemaligen Bayern- und Schalke-Profi gesteckt wurden. Weil er sich, mit einer gesunden Menge an Vertrauen und der richtigen Dosierung - ein Verdienst Oennings -, in Magdeburg pudelwohl fühlt: "Es ist genau so, wie ich es mir erhofft habe." Und: "Ich habe das Gefühl, dass auf mich eingegangen wird. Das gilt auch für meine Besonderheiten, die ich durch meine früheren Verletzungen habe."
Viel besser geht es nicht.
FCM-Coach Michael Oenning
Und weil Oenning die richtigen Kniffe nicht nur mit Loria und bei Kirchhoff gelingen, läuft es beim Aufsteiger aktuell besser, als bei jedem anderen Zweitligisten: Während die Magdeburger Offensive beim 3:1-Sieg über Arminia Bielefeld erstmals seit September wieder mehr als zwei Treffer erzielte, musste Loria in den vier Restrunden-Partien lediglich zweimal hinter sich greifen: "Viel besser geht es nicht", urteilte ein erfreuter Oenning. "Wir müssen positiv sein und daran glauben, dass wir Spiele gewinnen können", betonte Kirchhoff, ein anderes Auftreten im Vergleich zur Hinrunde ist klar zu erkennen. Auch, weil Oenning und sein Team mehr als die "ekligste Mannschaft der 2. Bundesliga", wie es Sportchef Maik Franz eingefordert hatte, sein wollen - und können -, stehen die Zeichen nach 22 von 34 Spieltagen auf Klassenerhalt.