Bundesliga

Verrücktes 3:1! Hamburger SV gewinnt beim 1. FC Köln in Unterzahl und setzt sich vorübergehend auf Rang eins

Schiedsrichter Dr. Felix Brych verletzt sich und muss runter

Verrücktes 3:1! HSV gewinnt in Unterzahl

Das erste Pflichtspieltor für den neuen Klub muss gefeiert werden, sagt sich Hamburgs André Hahn.

Das erste Pflichtspieltor für den neuen Klub muss gefeiert werden, sagt sich Hamburgs André Hahn. picture alliance

Kölns Trainer Peter Stöger reagierte auf die 0:1-Auftaktniederlage im Rheinderby in Gladbach mit zwei Wechseln: Jannes Horn startete auf der Linksverteidigerposition anstelle von Rausch (Gehirnerschütterung), außerdem durfte der rechtzeitig nach Sprunggelenksproblemen genesene Angreifer Osako für den auf die Bank rückenden Jojic im Angriff ran.

Auch Markus Gisdol nahm im Vergleich zum 1:0 gegen den FC Augsburg zwei Wechsel vor: Ideengeber Hunt füllte die durch den Müller-Ausfall ( Kreuzbandriss nach Torjubel ) hinterlassene Lücke hinter den Spitzen auf. Ansonsten veränderte der HSV-Coach an seiner Startelf noch etwas in der Abwehr: Der ehemalige Kölner Mavraj war nach verschobener Halswirbelsäule wieder fit und rückte für Jung (Bank) von Beginn an aufs Feld.

Kölner Dominanz

Die Anfangsphase und beinahe eine komplette halbe Stunde lang bestimmte der Gastgeber das Spiel: Die Domstädter ließen Ball und Gegner laufen, schoben immer wieder bis zum HSV-Strafraum vor, gewannen teils über 60 Prozent der Zweikämpfe und hatten teils über 70 Prozent Ballbesitz. Obendrein generierten sie erste Abschlüsse: Osako setzte den ersten Kracher, den Mathenia parierte (6.), Klünter fiel nach einem rustikalen Tackling von van Drongelen im Strafraum zu Boden (12., vertretbar ließ Schiedsrichter Felix Brych laufen) und Cordoba näherte sich in der 20. Minute an. Das 1:0 für Köln lag klar in der Luft.

Doppelter Schock für den "Effzeh"

Doch es war der HSV, der plötzlich zuschlug - und das auch gleich doppelt: Erst stand Hahn nach einer Ecke, die die FC-Hintermannschaft nicht klären konnte, frei im Strafraum und traf wuchtig links unten zum 1:0 ins Eck (28.), dann steckte Joker Waldschmidt, der für den angeschlagenen Hunt gekommen war (29.), den Ball für Wood durch. Der US-Amerikaner stand ähnlich frei im Sechzehner wie Hahn zuvor und vollendete ebenfalls unhaltbar für Keeper Horn ins linke Eck (34.). Am 0:2 hatten die Rheinländer hernach sichtlich zu knabbern - lediglich Hector traute sich in seinem 100. Bundesliga-Spiel nochmals einen Abschluss zu, der sogar an die Querlatte krachte (42.). Es blieb aber beim 0:2 für den Hamburger SV.

Jonas Hector

Setzte in seinem 100. Bundesliga-Spiel beim 1:3 gegen Hamburg einen recht ungläubigen Blick auf: Jonas Hector. imago

1. Bundesliga, 2. Spieltag

Schiedsrichter-Panne und Gelb-Rot

Der zweite Durchgang begann mit einem Pfostentreffer von Cordoba (47.), wurde aber kurz darauf schon wieder beendet - und das für fast zehn Minuten. Der Grund: Dr. Felix Brych! Der Schiedsrichter verletzte sich nach einem langen Schritt am rechten Bein und schritt sofort danach humpelnd sowie in Begleitung von FC-Mannschaftsarzt Dr. med. Peter Schäferhoff in die Katakomben. Spieler, Trainer und auch Kölns Manager Jörg Schmadtke diskutieren spaßig und warteten, bis es weitergehen konnte.

Die Lösung am Ende: Der Vierte Offizielle Sören Storks lenkte fortan das Geschehen. Und der neue Mann hatte direkt eine harte Entscheidung zu treffen: Mavraj ließ in der 59. Minute Gegenspieler Cordoba nach einem Steilpass auflaufen - und sah von Storks direkt die Gelb-Rote Karte - der erste von einem "eingewechselten" Schiedsrichter ausgesprochene Platzverweis der Bundesliga-Geschichte.

Mergim Mavraj (links)

Der ehemalige Kölner und jetzige Hamburger Mergim Mavraj sieht von Ersatzschiedsrichter Sören Storks die Gelb-Rote Karte. imago

Anrennen, treffen, auskontern lassen

Hernach stellten die Hanseaten auf Abwehrriegel um - und verteidigten in großen Teilen spitzenmäßig gegen oftmals zu überhastet agierende Kölner. Wenn sich die Rheinländer außerdem ab und an durchkombinierten, dann stand ein überragender Mathenia im Weg: Der Hamburger Schlussmann parierte gegen Cordoba (77.) oder glänzte bei einer Doppelchance von Guirassy/Cordoba (84.).

Irgendwann in der über zehnminütigen Nachspielzeit war aber auch Mathenia geschlagen - Sörensen traf zum 1:2-Anschluss (90.+7). Noch war also Zeit, doch der 1. FC Köln hatte dabei die Rechnung ohne einen konterwilligen HSV gemacht, der über Ekdal und Torschütze Holtby das direkt folgende 3:1 erzielte und damit die Entscheidung brachte (90.+10). Kurzum: Es sollte an diesem Tag einfach nicht sein - symbolträchtig parierte Mathenia nach dem 1:3 gleich noch zweimal bärenstark gegen Jojic und Osako (90.+11 und 90.+12).

Erneut freitags, aber erst am 8. September und damit nach der Länderspielpause (20.30 Uhr), geht es für den HSV, der nach dem zweiten Sieg am 2. Spieltag vorübergehend von der Tabellenspitze grüßte, mit einem Heimspiel gegen Leipzig weiter. Das bei noch null Punkten stehende Köln gastiert derweil einen Tag später (15.30 Uhr) beim FC Augsburg.

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