Fürths Trainer Stefan Leitl veränderte seine Startelf nach dem mühsamen 6:1-Sieg n.V. in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen den Fünftligisten RSV Meinerzhagen auf zwei Positionen: Mavraj und Seguin spielten für Barry und Leweling (beide Bank).
Osnabrücks neuer Coach Marco Grote tauschte nach dem knappen Pokal-Erfolg beim 1:0 gegen den Fünftligisten SV Todesfelde viermal Personal: Gugganig, Santos, Schmidt und Trapp begannen für Heider, Henning, Klaas (alle Bank) und Heyer (jetzt HSV).
Seguin belohnt offensive Fürther, doch Santos gleicht aus
Angefeuert von 3000 Fans im Sportpark Ronhof startete die Spielvereinigung entsprechend hungrig in die Partie und suchte direkt den Weg nach vorne: Schon in der 2. Minute trotzte Hrgota Kühn eine Glanzparade ab (2.). Auch in der Folge blieb das Kleeblatt spielfreudig, operierte im 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld mit vielen Flügelangriffen und Steckpässen in die Tiefe und belohnte sich bald für einen attraktiven und offensiven Auftritt: Ernst steckte für Seguin durch, der per Tunnel auf 1:0 stellte (15.). Ein Treffer mit Maßarbeit, denn Seguin stand beim Abspiel genau auf der imaginären Abseits-Linie.
Der VfL, der in einer Dreierkette agierte, setzte nur punktuelle Akzente nach vorne, erwies sich dann aber als kaltschnäuzig: Als Kerk flach auf den zweiten Pfosten flankte, grätschte Santos die Hereingabe mit einem langen Bein ins Tor. Burchert war zwar noch dran, kratze den Ball aber knapp hinter der Linie weg (26.).
Es sollte die letzte nennenswerte Offensivaktion der Gäste im ersten Durchgang bleiben, denn fortan spielte nur noch Weiß-Grün. Das spielerisch klar überlegene Fürth erhöhte den Druck und hatte durch Ernst (32.), Meyerhöfer (33.) und Hrgota (36.) hochkarätige Torchancen. Vor allem Ernst, der als Zehner auch immer wieder in die Rolle der "falschen Neun" schlüpfte und gefährliche Tiefenläufe startete, war ein stetiger Aktivposten und Unruheherd. Mit einem aus Osnabrücker Sicht schmeichelhaften 1:1 ging es in die Pause.
Osnabrück stellt um und hält besser dagegen
2. Bundesliga - 1. Spieltag
Mit Wiederbeginn lancierte Grote mit der Hereinnahme von Taffertshofer und Heider einen Doppelwechsel und stellte taktisch auf eine Viererkette um. Am Dauerdruck der SpVgg änderte das aber nichts. Die Franken kontrollierten das Geschehen auf dem Rasen und ließen die Gäste kaum aus deren eigener Hälfte herauskommen. Allerdings kam Fürth gegen hinten kompakter agierende Osnabrücker seltener zum Abschluss. Dafür erhitzten viele Fouls die Gemüter. Entsprechend blieb das Duell kurzweilig. Nielsen hatte mit einem Kopfball die beste Möglichkeit in dieser Phase (64.).
Nach drei Vierteln der absolvierten Spielzeit entlastete der VfL plötzlich wieder besser und kam selbst zu Möglichkeiten durch die beiden Joker: Taffertshofer zielte knapp vorbei (68.), Heider köpfte im Strafraum Mavraj an und forderte vergeblich Elfmeter (72.), Heider scheiterte an einem Burchert-Reflex (77.) und ein Kerk-Freistoß wurde von Bauer spektakulär auf der Linie geklärt (80.).
Zwar brachte Leitl noch Leweling und stellte auf eine 4-3-3-Grundordnung um (81.), doch schwanden bei Fürth zusehends die Kräfte, was für weniger Laufwege in die Tiefe und mehr Abspielfehler sorgte. So war in der Schlussphase insgesamt die Luft ein wenig raus. Es blieb beim 1:1.
Die Spielvereinigung muss am 2. Spieltag auswärts ran und tritt am Freitag (18.30 Uhr) bei Erzgebirge Aue an. Zeitgleich spielt der VfL an der heimischen Bremer Brücke gegen Hannover 96.