Bochums Trainer Thomas Reis vertraute derselben Elf, die im Pokal gegen den FV Engers im heimischen Ruhrstadion souverän mit 3:0 gewonnen hatte.
St. Paulis Coach Timo Schultz feierte sein Ligadebüt im deutschen Unterhaus. Nach dem 2:4 in der ersten Pokalrunde in Elversberg nahm er gleich vier Wechsel vor: Zalazar, Wieckhoff (beide Zweitligadebüt), Buballa und Benatelli starteten für Ziereis, Senger, Aremu (alle drei Bank) und Tashchy (Adduktorenprobleme).
Es entwickelte sich eine erste Hälfte, in der die Defensivreihen nicht viel zuließen. Bochum war in den ersten 45 Minuten das aktivere Team und verzeichnete durch Holtmann (15.) und Losilla per Heber (16.) die ersten Torchancen. Die Kiez-Kicker waren bemüht, spielerische Lösungen zu finden, allerdings wurde es im letzten Drittel meistens zu ungenau. Den einzigen erwähnenswerten Abschluss verzeichnete Ohlsson, aber mit seinem Schuss hatte Riemann keine Mühe (21.).
Zuljs Standard rutscht durch
Da in beiden Strafräumen sehr wenig passierte, war es bezeichnend, dass der einzige Treffer der ersten Hälfte aus einem Standard resultierte: Zulj zog einen Freistoß links neben dem Strafraum scharf nach innen, im Zentrum kam keiner mehr hin - somit schlug das Leder im rechten Eck ein (26.). Mit dieser knappen VfL-Führung ging es auch in die Kabinen.
Ganvoula findet Zoller
Auch im zweiten Durchgang gab es offensiv eher Magerkost. Zollers Volley direkt nach dem Seitenwechsel ging klar drüber (46.), es folgte eine Menge Leerlauf. Dieser dauerte bis in die 66. Minute an, ehe Holtmann das Außennetz traf. Auf der Gegenseite meldeten sich die Kiez-Kicker nach 70 Minuten erstmals richtig gefährlich an: Becker spielte mit einem tollen Pass im Strafraum Kyereh frei, der das Leder aus aussichtsreicher Position rechts vorbeilöffelte. In dieser Phase nahm die Partie Fahrt auf - und der VfL markierte die vermeintliche Vorentscheidung: Holtmann schickte Ganvoula, der mustergültig Zoller bediente - und der musste nur noch den Fuß hinhalten (76.).
Doppelpacker Kyereh rettet den Kiez-Kickern einen Punkt
Aufgrund der offensiven Ideenlosigkeit der Gäste sah alles nach einem Heimsieg aus. Doch da hatte der VfL seine Rechnung ohne Kyereh gemacht: Der Angreifer, der im Sommer aus Wiesbaden gekommen war, stellte binnen zwei Minuten auf 2:2. Zunächst nutzte er eine Unachtsamkeit von Lampropoulos eiskalt aus (84.), dann vollendete er alleine vor Riemann (86.).
In der Schlussphase wurde es noch einmal wild, denn in den letzten Minuten klappten beide Teams ihr Visier hoch: Tesche ließ nur eine Minute nach dem Ausgleich eine Riesenchance aus (87.), ehe Doppelpacker Kyereh aus kurzer Distanz den dritten Treffer liegenließ (90.). Die Hausherren drückten in der Nachspielzeit noch auf den Dreier, doch Bonga scheiterte an Himmelmann (90.+2) und Losillas Abschluss klärte Ziereis vor der Linie (90+3). Am Ende blieb es beim 2:2, dass sich wohl für die Hamburger wie ein Sieg und für Bochum wie eine Niederlage anfühlt.
Weiter geht es für Bochum am Sonntag (13.30 Uhr) in Karlsruhe. Die Kiez-Kicker sind zur selben Zeit gegen Heidenheim gefordert.