Fürths Trainer Stefan Leitl veränderte seine Startelf nach dem 1:0-Derbysieg beim 1. FC Nürnberg auf drei Positionen: Funk (Tor), Raum und Sarpei spielten für Burchert (Rückenprobleme, nicht im Kader), Ernst und Redondo (beide Bank).
Heidenheims Coach Frank Schmidt tauschte im Vergleich zum 4:1-Heimsieg gegen Jahn Regensburg nur einmal Personal: Griesbeck rückte für Thomalla (Bank) in die Aufstellung.
Fürth hat Vorteile, Otto aber die beste Chance
Die Spielvereinigung blieb ihrem 4-3-3-System treu, während der FCH auf ein 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld setzte. Beide Teams liefen sich schon früh mit dem Ziel an, den gegnerischen Spielaufbau zu stören. Besser in den Zweikämpfen war das Kleeblatt, das sich dadurch schnell auch ein spielerisches Übergewicht erarbeiten konnte. Mit zahlreichen Kurzpässen entrissen sich die Franken der Pressing-Umklammerung und arbeiteten sich nach vorne, jedoch ohne dabei selbst gefährlich zum Abschluss zu kommen. Die Schwaben taten sich dagegen lange schwer, verbuchten aber die einzige hochkarätige Chance im ersten Durchgang, als Mainka mit einem feinen langen Ball Otto auf die Reise schickte, doch der Stürmer schob frei vor Funk knapp links vorbei (7.).
Etwa zur Hälfte des ersten Abschnitts änderte Schmidt die Taktik und stellte auf ein 4-4-2-System mit einer Kette im Mittelfeld um. Fürth hatte zwischenzeitlich Probleme, sich daran anzupassen, bekam die Gäste von der Ostalb dann aber wieder besser in den Griff. Insgesamt blieb die Spielvereinigung spielbestimmend, war besser in den Zweikämpfen und machte das Spiel. Allerdings fehlte es an Tiefenläufen, Bewegung ohne Ball, Kreativität und Ideen, um die zweitbeste Defensive der 2. Liga ernsthaft zu bedrängen. Torlos ging es in die Pause.
Mohr trifft den Pfosten, Thomalla scheitert an Funk
2. Bundesliga, 32. Spieltag
Nach Wiederbeginn flachte die Partie erheblich ab. Zwar hatte Keita-Ruel die bis dahin beste Fürther Möglichkeit (51.), doch danach gelang hüben wie drüben nahezu nichts mehr. Während die Zweikampfhärte zunahm, nahm die spielerische Qualität immer mehr ab. Vor allem die jeweiligen Top-Stürmer Hrgota und Kleindienst tauchten regelrecht ab und waren kaum ins Spiel eingebunden. Viele Wechsel taten zudem das Übrige. Das Tempo kam zwischenzeitlich nahezu zum Erliegen.
Erst ab der 71. Minute kam wieder Schwung in die Begegnung. Der beim Kleeblatt eingewechselte Nielsen schoss aus etwa zwölf Metern haarscharf über das Tor. Schmidt reagierte, brachte frische Offensivspieler und stellte auch sein Team offensiver ein. Der FCH erhöhte dadurch den Druck auf dem Rasen, während die SpVgg auf Kontermöglichkeiten lauerte. In dieser Phase hatte der eingewechselte Ex-Fürther Mohr die beste Möglichkeit, als er aus 20 Metern an den linken Pfosten schoss (84.). In der Nachspielzeit hatte Heidenheim dann noch einmal den Sieg auf dem Fuß: Ein Querpass an die Fünfmetergrenze erreichte Joker Thomalla, der den Ball aufs Tor lenkte, doch Funk rettete per Fußabwehr (90.+3).
Am 33. Spieltag (Sonntag, 21. Juni, 15.30 Uhr) tritt die SpVgg beim VfL Bochum an, Heidenheim empfängt den HSV zum Spitzenspiel.