Bei den Nürnbergern nahm Interimscoach Marek Mintal, der nach der Entlassung von Damir Canadi beim FCN das Traineramt übernommen hatte, im Vergleich zum 1:3 in Bochum vier Wechsel vor: Petrak und Lohkemper kamen zu ihren Startelfdebüts, außerdem begannen Valentini und der nach Gehirnerschütterung genesene Sorg. Jäger, Dovedan und Kerk nahmen auf der Bank Platz, Nürnberger stand nicht im Kader.
Auf Seiten der Gäste aus Ostwestfalen sah Trainer Uwe Neuhaus angesichts von sechs ungeschlagenen Ligaspielen und einem 2:1-Erfolg über Kiel in der Vorwoche keinen Grund für Veränderungen. Einzig Prietl kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die Startformation zurück und ersetzte Schütz, der mit Wadenverletzung fehlte.
Die Nürnberger begannen hochmotiviert, zeigten sich aggressiv und liefen Bielefeld bereits am Sechzehner an. Auch wenn sich durch dieses Powerplay keine Großchancen für den FCN ergaben, stellte der FCN Bielefeld mit dem temporeichen Beginn dennoch vor Probleme. Bielefeld fand nur schwer in die Partie und tauchte in der Offensive nahezu gar nicht auf.
Nürnberg macht das Tempo, Bielefeld die Tore
Das sollte sich nach zehn Minuten schlagartig ändern, denn die Arminen schlugen gleich dreifach zu: Zunächst schickte Yabo Hartherz, dessen Zuspiel Clauss zur 1:0-Führung einnetzte (10.). Nur drei Minuten später ließ die FCN-Defensive Voglsammer zentral vor dem Tor freistehend eine Flanke von Brunner annehmen. Der Bielefelder bedankte sich und stellte auf 2:0. Der dritte Bielefelder Treffer wurde dann wieder über links eingeleitet: Hartherz schickte Klos, der an Willert vorbei zum 3:0 traf (15.).
2. Bundesliga, 13. Spieltag
In der Folge mussten sich die Hausherren erst einmal schütteln, während Bielefeld angesichts der komfortablen Führung einen Gang runterschaltete, bei Fehlern der Nürnberger aber stets gefährlich blieb. Doch Hartel nach Fehler von Mühl (23.) und Yabo im Eins-gegen-eins mit Willert (39.) standen jeweils im Abseits. Auf der Gegenseite blieb die Offensivbemühungen der Nürnberger überschaubar. Zwar erspielten sich die Mintal-Elf im ersten Durchgang zahlreiche Eckbälle - ließ bei der Ausführung aber die nötige Präzision vermissen.
FCN kommt aktiver aus der Pause
Mintal schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben: Nach dem Seitenwechsel und der Hereinnahme von Medeiros für Lohkemper wirkte der FCN griffiger und zeigte Kampfgeist - es fehlte allerdings an den technischen und taktischen Möglichkeiten, um die Arminen wirklich unter Druck zu setzen.
In der 59. Minute gelang dem FCN dann aber doch noch ein Treffer: Sörensen, wie schon beim 1:3 in Bochum, verkürzte per Kopf und ließ bei den Club-Anhängern kurzzeitig Hoffnung aufkeimen - sehr kurzzeitig wohlgemerkt. Denn nur wenig später verlängerte Volgsammer einen langen Ball von Keeper Ortega und Klos stellte mit dem 4:1 den drei-Tore-Vorsprung wieder her (60.).
Bis zum Abpfiff spielten die Ostwestfalen die Partie locker zu Ende, ließen Nürnberg kaum zur Geltung kommen und legten sogar noch den fünften Treffer nach: Voglsammer setzte sich gegen Sorg durch, Yabo köpfte die Flanke zum 5:1-Endstand ein (73.).
Der Club hat nun die Längerspielpause, um einen Trainer zu finden und sich zu sammeln. Danach steht am Sonntag (24. November, 13.30 Uhr) in Fürth das fränkische Derby an. Für den neuen Spitzenreiter Bielefeld geht es am Samstag (13 Uhr) gegen Sandhausen weiter.