Fürths Trainer Stefan Leitl sah nach der Nullnummer in Osnabrück keinen Anlass zu personellen Veränderungen - er schickte dieselben elf Akteure gegen seinen Ex-Verein, bei dem er als Spieler 90 Spiele in der Regionalliga absolvierte, auf den Platz.
Darmstadt-Coach Dimitrios Grammozis ließ nach der 0:1-Pokalniederlage gegen den Karlsruher SC den Ex-Fürther Dursun zunächst auf der Bank, für ihn begann Berko im Sturmzentrum. Mittelfeldmann Kempe fiel zudem kurzfristig mit einer Kapselverletzung aus, ihn ersetzte Marvin Mehlem. Außerdem starteten Paik und Skarke für Honsak und Schnellhardt (beide Bank).
Fürth macht Druck, aber die Präzision fehlt
Das Kleeblatt machte von Anfang an Druck. Die Franken schoben früh auf den Gegner und versuchten sich erste Chancen zu erspielen. Zunächst fehlte die Präzision. Hrgota (8.) und Nielsen (15.) kamen an lange Bälle jeweils knapp nicht heran. Darmstadt wartete ab und wählte Konter als Mittel für einen möglichen Erfolg - Skarke schoss im Anschluss an einen der wenigen Gegenstöße neben das Tor (11.). Fürth war variabel in der Offensive und hatte auch Distanzschüsse im Angebot, doch auch hier fehlte die Präzision: Zweimal war Schuhen gegen Green zur Stelle (16., 24.) - die Versuche von Hrgota (18.), Wittek (25.) und Ernst (26.) gingen weit am Kasten vorbei.
Darmstadt hilft Fürth beim Toreschießen
Zu unpräzise war eigentlich auch ein Fernschuss von Hrgota, doch weil der zentral platzierte Ball Schuhen durch die Finger rutschte, stand es 1:0 (31.). Wenngleich die Entstehung äußerst glücklich war - verdient war sie allemal. Das Kleeblatt blieb gleich dran und legte nach: Hrgota steckte perfekt am Strafraum auf den eingelaufenen Ernst durch. Der Mittelfeldspieler gab kurz vor der Torauslinie den Ball in die Mitte, wo zunächst Keita-Ruel verpasste und Höhn ein unglückliches Eigentor unterlief (37.). Von den Standard-Spezialisten aus Darmstadt kam weiterhin wenig. Erwartungsgemäß aus dem Spiel heraus nichts und auch die Freistoßflanken von Paik waren sichere Beute für Burchert (29., 40.). Kurz vor der Pause hätte das Kleeblatt nach schönem Doppelpass von Nielsen und Hrgota die Führung weiter ausbauen können, doch Schuhen blieb lange stehen und nahm Nielsen sein Tor (44.).
Hrgota trifft zur Entscheidung
Dimitrios Grammozis war nicht zufrieden mit dem offensiven Auftritt seiner Darmstädter, er brachte zur zweiten Halbzeit den Ex-Fürther Dursun für Berko - und auch Schnellhardt sollte mehr für die Offensive tun, als dies Marvin Mehlem im ersten Abschnitt getan hatte. Den ersten Abschluss hatte aber Heller, der aus spitzem Winkel Burchert vor keine echte Prüfung stellte (46.). Der erste Abschluss der Fürther saß dann sofort: Hrgota setzte seinen Flachschuss aus 18 Metern ins rechte Eck - 3:0 (47.).
In der Folge nahm das Kleeblatt einen Gang raus und Darmstadt durfte mehr am Spiel teilnehmen. Aufregung herrschte auf der Bank der Lilien als Heller nach einer Flanke von Skarke in der Mitte gegen Meyerhöfer zu Fall kam (63.). Schiedsrichter Harm Osmers hielt kurz Rücksprache mit dem VAR und befand, dass kein strafwürdiges Foulspiel vorlag. Fürths Trainer Leitl sah, dass sein Team etwas den Zugriff auf die Partie zu verlieren drohte und reagierte: Sarpei kam in die Partie und bildete mit Seguin ab der 70. Minute eine Doppelsechs.
Elfmeter für Darmstadt wird zurückgenommen
Darmstadt gab nicht auf und wurde dann mit dem ersehnten Elfmeterpfiff belohnt. Caligiuri hatte Skarke zu Fall gebracht. Schiedsrichter Harm Osmers bekam einen Hinweis von seinem VAR und sah auf der Videoansicht, dass der Kapitän der Fürther minimal noch den Ball berührt hatte. Dieser minimale Kontakt reichte dem Unparteiischen, um den Strafstoß zurückzunehmen (79.). Die Lilien präsentierten sich im zweiten Abschnitt stark verbessert und kamen kurz vor dem Ende durch den aufgerückten Palsson noch zum verdienten Ehrentreffer (87.).
Für die Fürther geht es am nächsten Samstag (13 Uhr) mit einem Auswärtsspiel beim SV Sandhausen weiter. Darmstadt hat tags darauf (13.30 Uhr) Jahn Regensburg zu Gast.