Kölns Coach Markus Gisdol, der mit seinem Team zuletzt ein deutliches 5:0 bei Hertha BSC eingefahren hatte, nahm in seiner Startelf zwei Veränderungen vor. Abwehrmann Bornauw ersetzte Czichos im defensiven Zentrum, Kapitän Hector kam für Uth. Der von S04 ausgeliehene Angreifer durfte aufgrund einer Vertragsklausel nicht ans Werk.
Trainer David Wagner hatte mit Schalke zuletzt eine schwierige Phase durchgemacht (fünf Bundesliga-Partien ohne Sieg, dabei nur ein eigenes Tor erzielt beim 1:1 gegen Paderborn) und obendrein jüngst mit 0:5 gegen Leipzig verloren. Außerdem fielen vor diesem Samstagabendspiel auch noch Kapitän Mascarell (Adduktorenbeschwerden) sowie Serdar (Zeh gebrochen) aus. Insgesamt wurde übrigens dreimal getauscht: Schöpf, Boujellab und Gregoritsch rückten für Mascarell, Serdar und Matondo (Bank) in die Startelf.
Schwaches Schalke - Köpfender Kölner
Was allerdings blieb, war die schon in den letzten Wochen aufgefallene Harmlosigkeit der S04-Offensive. In reichlich fehlerbehafteten ersten 45 Minuten der Knappen gelang abgesehen von einer glücklich zustande gekommenen Top-Möglichkeit für Gregoritsch kurz vor der Pause (45.) sehr wenig. Ansonsten sahen sich die Königsblauen gierigen, pressenden und vor allem nach Balleroberungen schnell umschaltenden Kölnern ausgeliefert.
Um die erste Quittung kamen die Schalker dabei nach einschreitendem VAR noch herum, als ein erfolgreicher Abschluss von Hector ins rechte untere Eck aufgrund von Abseits nicht zählte (7., der strafbar stehende Kainz stand im Sichtfeld von Keeper Nübel). Nur zwei Minuten später ertönte der Kölner "Kölle Alaaf"- oder genauer "Et Trömmelche"-Jingle erneut - ohne dieses Mal zu verstummen. Nach einem in der Entstehung womöglich diskutablen zustande gekommenen Freistoß (Handspiel? Foul? Falsche Ballposition?) fand Kainz mit seiner gefährlichen Flanke den hochsteigenden Bornauw, der am höchsten stieg und souverän rechts hinten einnickte (9.).
Bundesliga, 24. Spieltag
Cordoba ist nicht aufzuhalten
Ihre hochverdiente Führung bauten schlichtweg agilere Domstädter sogar noch aus in Minute 39, als dem Ganzen erneut ein Ballverlust der Gäste zugrunde lag. Rexhbecaj schaltete hier schnell, schickte Cordoba auf die Reise. Der Stürmer ließ sich nicht mehr aufhalten und traf rechts im Strafraum halb im Fallen ins linke untere Eck.
Nübel patzt und besiegelt Pleite
Nach Wiederbeginn zeigten sich die bis dato klar unterlegenen Gäste etwas williger, richtig viel gelang allerdings nicht. Und weil sich auch weiterhin Stockfehler einschlichen sowie kreative Ideen der Gelsenkirchener Mangelware waren, plätscherte das Geschehen vor sich hin.
Erst in Minute 70, als sich der FC viel zu passiv zeigte, kam McKennie nach einem ordentlichen Vorstoß zu einem guten Distanzschuss. Horn musste nicht eingreifen. Auf der anderen Seite sorgte die S04-Abwehr in Verbindung mit Torwart Nübel für den Schlusspunkt einer ohnehin komplett einseitigen Partie: Kainz tanzte gleich drei (!) Gegenspieler mit einfachen Mitteln aus, schloss aus spitzem Winkel ab. Zwar parierte der künftige Münchner Nübel erneut, legte sich den Ball direkt danach aber selbst ins Netz (75.). Was für ein Patzer!
Der 1. FC Köln, der nun 21 Punkte aus den vergangenen neun Ligaspielen gesammelt hat (Niederlagen nur gegen Dortmund und Bayern), gastiert als nächstes in Paderborn. Anstoß am kommenden Freitag ist um 20 Uhr. Für den offensiv weiterhin akut harmlosen FC Schalke 04 (ein Tor in sechs Bundesliga-Partien) geht es im DFB-Pokal-Viertelfinale am Dienstag 20.45 Uhr gegen den FC Bayern weiter. In der Liga empfangen die Gelsenkirchener Hoffenheim am Samstag (15.30 Uhr).