Augsburgs Martin Schmidt musste lediglich auf der Torwartposition umbauen. Koubek hatte Grippe, für ihn begann Luthe. Außerdem spürte Giefer eine Belastungsreaktion im Fuß - deshalb saß der nominell vierte Torhüter, Leneis, auf der Bank. Ansonsten begannen dieselben Spieler wie zuletzt beim 0:2 bei Union Berlin.
Bei Bremen stand Last-Minute-Neuzugang Selke gleich in der Startelf. Für den wegen Adduktorenproblemem ausgefallenen Veljkovic war Moisander zurück. Außerdem musste Florian Kohfeldt 0:3 gegen Hoffenheim den Gelb-gesperrten Friedl ersetzen - für ihn kam Woltemade zu seinem Bundesliga-Debüt.
Augsburger Treffer zählt nicht
Die Bremer begannen mit einem Dreiersturm. Rashica und der 17 Jahre und 352 Tage alte Woltemade, der damit Thomas Schaaf als jüngsten Bundesliga-Debütanten der Werderaner ablöste, flankierten Selke. Trotz dieser offensiven Ausrichtung war der FC Augsburg zunächst das aktivere Team. Immer wieder über die Außen, Richter und Vargas, versuchte die Schmidt-Elf Chancen zu kreieren. Die beste entschärfte Pavlenka stark, als er einen Vargas-Schlenzer mit einer Hand parierte (18.). Kurz danach lag der Ball im Tor, doch Schiedsrichter Marco Fritz wertete das leichte Schieben von Niederlechner gegen Rashica als regelwidrig und pfiff Uduokhais Treffer zurück (19.).
Slapstick ermöglicht Bremer Führung
In der 23. Minute wurde es kurios: Selke brachte nach einem langen Ball von Sahin den Ball gerade noch an Luthe vorbei. Gouweleeuw klärte jedoch noch vor der Linie, schoss dabei allerdings Jedvaj so unglücklich an, dass von dessen Knie der Ball über die Linie sprang (23.). Der FCA verlor in der Folge den spielerischen Faden - Bremen kam mehr auf. Immer wieder wurde Neuzugang Selke gesucht. Der Stürmer arbeitete viel und zeigte sich lauffreudig, Torabschlüsse hatte aber auch er nicht zu verzeichnen. Zum Ende des ersten Abschnittes berappelte sich Augsburg etwas und machte wieder mehr, ohne sich jedoch nennenswerte Chancen zu erspielen.
Bundesliga, 20. Spieltag
Joker Finnbogason bringt Schwung
Die Partie nahm sehr schleppend wieder Fahrt auf, allerdings merkte man die Anwesenheit von Finnbogason, der in der Pause für Hahn gekommen war, dem Augsburger Offensivspiel an. Der Isländer brachte seine Mitspieler immer wieder in gute Abschlusspositionen. Allein Richter hatte zweimal nach gutem Zuspiel des Isländers die Möglichkeit, agierte im Abschluss aber zu ungenau (56., 63.). Kurz zuvor hatte der Ball abermals im Bremer Tor gelegen. Doch der wuchtige Schuss von Vargas wurde vom Schweizer aus einer Abseitsposition abgefeuert - korrekte Entscheidung (61.).
Augsburg gleicht aus
Nur wenig später jubelten die Augsburger erneut und diesmal zählte der Treffer. Niederlechner hatte einen langen Ball erlaufen und ihn, leicht abgefälscht von Toprak, zum 1:1 im Netz versenkt (67.). Augsburg wollte jetzt mehr und Bremen tat sich zunehmend schwerer. Offensiv klappte bei Werder fast gar nichts mehr und defensiv wurde man nach Standards anfälliger, hatte aber Glück, dass Finnbogason nach einem langen Freistoß von Max den Ball nicht richtig traf (75.).
Vargas dreht die Partie
Der FCA wollte mehr und bekam auch mehr: Vargas, der schon im Hinspiel doppelt getroffen hatte, wurde von Finnbogason aus dem Zentrum perfekt bedient. Vor Pavlenka versenkte der Schweizer dann eiskalt ins lange Eck zum 2:1-Endstand (82.). Auch wenn der Treffer spät fiel, verdient war er allemal - Bremen machte in der zweiten Halbzeit trotz Führung zu wenig. Nur der späte Frankfurter Ausgleich in Düsseldorf verhinderte den Bremer Absturz auf einen direkten Abstiegsplatz.
Werder Bremen empfängt am Dienstag (20.45 Uhr) Borussia Dortmund im DFB-Pokal. In der Liga geht es für Augsburg am Freitag (20.30 Uhr) in Frankfurt weiter. Bremen empfängt am Samstag (15.30 Uhr) Union Berlin.