Paderborns Coach Steffen Baumgart baute seine Startformation im Vergleich zum 2:1 gegen Frankfurt vor Weihnachten auf vier Positionen um: Dräger, Vasiliadis, Michel und Winter-Neuzugang Srbeny (kehrte von Norwich City zurück) begannen für Collins (5. Gelbe Karte), Zolinski, Sabiri und Mamba (alle Bank).
Leverkusens Trainer Peter Bosz stellte mit Blick auf das 1:0 in Mainz ebenfalls viermal um: Lars Bender und Sinkgraven verteidigten für Retsos (Bank) und den Gelb-Rot-gesperrten Wendell, Baumgartlinger und Bellarabi ersetzten den verletzten Aranguiz (Faserriss in der Wade) und Amiri.
Diaby beweist Gefühl
Den besseren Start in die Partie erwischten hellwache Leverkusener, die nach drei Minuten hätten führen müssen - Havertz zielte ohne Gegnerdruck aus zwölf Metern zu zentral. Im Gegenzug meldete Pröger, aktivster Paderborner im gesamten ersten Abschnitt, die Hausherren an, doch es blieb einer von wenigen ungefährlichen Abschlüssen (5.). Anders die Werkself, die bereits nach elf Minuten den Bann brach: Der auffällige, wendige Diaby hob den Ball auf den Kopf von Volland, der unwiderstehlich ins lange Eck einköpfte - 1:0.
Bayer diktiert das Tempo
Bei der nächsten Offensivaktion fand Demirbay mit einer Freistoß-Variante Havertz, dessen Flanke am zweiten Pfosten von Volland ohne Probleme per Kopf versenkt wurde (14.). Zwei Zeigerumdrehungen nach dem 2:0 verpasste es Bellarabi aus aussichtsreicher Position, die Ausgangslage noch komfortabler zu gestalten. Leverkusen hielt die Zügel fest im Griff und diktierte das Geschehen nach Belieben. Einzig Pröger stemmte sich gegen den übermächtig erscheinenden Gegner. Seinen Schlenzer wischte Hradecky über das Tor (34.). Kurz darauf fiel aber der dritte Bayer-Treffer, weil Keeper Zingerle zweimal unglücklich aussah: Bei Bellarabis Flanke flog der SCP-Schlussmann am Ball vorbei, Baumgartlinger schoss überlegt ein (36.). Sekunden später verpasste Volland nach feiner Vorarbeit von Diaby gar das 4:0 (37.).
Paderborn wie ausgewechselt
Bundesliga, 18. Spieltag
Mit dem Seitenwechsel brachte SCP-Coach Baumgart für den teils überforderten Jans den schnellen Holtmann. Und der Aufsteiger bewies rasch, dass die drei Gegentore den Willen noch nicht gebrochen hatten: Pröger scheiterte aus kurzer Distanz an Hradecky (50.). Eine Minute später geriet der finnische Keeper wieder in den Fokus, weil er Gjasulas Distanzhammer unzureichend nach vorne abwehrte. Srbeny staubte aus kurzer Distanz ab und kam so bei seinem Bundesliga-Debüt zu seinem ersten Treffer.
Srbeny muss angeschlagen runter
Bayers Hintermannschaft schwamm in dieser Phase gewaltig. In der 52. Minute segelte die nächste Flanke von Pröger an den zweiten Pfosten, wo Antwi-Adjei fahrlässig den Anschlusstreffer liegen ließ. Wenig später hatte Holtmann am Strafraum zu viel Platz, doch Hradecky war im Nachfassen zur Stelle (55.). Baumgart erkannte die Gunst der Stunde und brachte für den bereits verwarnten Gjasula den offensivstärkeren Sabiri. Paderborn behielt den zweiten Treffer im Blick, doch Srbeny wurde fair von Sinkgraven in aussichtsreicher Position gestoppt (65.). Augenblicke später humpelte der neue SCP-Angreifer angeschlagen vom Platz.
Alario schnuppert am 5:1
Eine Viertelstunde vor Schluss war die Partie dann doch entschieden: Bei einem fein vorgetragenen Konter fand Diaby den völlig freien Havertz, der unter gütiger Mithilfe des abfälschenden Vasiliadis zum 4:1 einschoss (75.). Paderborns Trainer Baumgart beschwerte sich anschließend zu heftig beim Unparteiischen Daniel Siebert, der ihm die Gelbe Karte zeigte. Der Wille der Hausherren war aber gebrochen, Joker Alario schnupperte per Kopfball gar am fünften Tor (81.).
Am Ende blieb es beim verdienten 4:1-Erfolg für Leverkusen, das damit zum neunten Mal in dieser Saison als Sieger vom Platz ging. Einen neuen Anlauf startet Paderborn am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in Freiburg. Für die Werkself geht es am Sonntag (18 Uhr) gegen Düsseldorf weiter.