Der St.-Pauli-Coach hatte nach dem 0:0 im Derby beim HSV nur einen Personalwechsel vorgenommen: Miyaichi verdrängte den inzwischen seit einem Jahr in der 2. Liga torlosen Cenk Sahin auf die Bank.
Mit drei Startelfänderungen reagierte Sandhausens Trainer Kenan Kocak auf die 0:1-Heimniederlage gegen Magdeburg : Klingmann, Paqarada (nach Knieproblemen) und Förster (nach Adduktorenproblemen) ersetzten Gislason (muskuläre Probleme), Rossipal und Gouaida.
Doch es waren die Hausherren, die sich mit einer engagierten - und sehr rechtslastigen - Anfangsphase die Führung verdienten: Knoll war noch mit einer schwierigen Direktabnahme an Lomb gescheitert (9.); als der aufgerückte Dudziak jedoch einen Durchsteckpass von Buchtmann klasse mitnahm und im Fünfmeterraum querlegte, war der SVS-Keeper geschlagen: Diamantakos lenkte den Ball zu seinem zweiten Saisontor über die Linie (17.).
Die Sandhäuser, für die Linsmayer zwei Minuten zuvor nach einem verunglückten Himmelmann-Kopfball ihrerseits das 1:0 überhastet vergeben hatte, waren um eine Antwort bemüht, wussten mit dem vielen Ballbesitz jedoch abgesehen von einer Kopfballgelegenheit für Schleusener (38.) kaum etwas anzufangen. Weil auch St. Pauli seine Angriffsbemühungen nach dem 1:0 nahezu eingestellt hatte und Schiedsrichter Robert Kempter bei Buballas Zweikampf mit Schleusener auf einen möglichen Elfmeterpfiff verzichtete (45.), ging es torlos in die Pause.
9. Spieltag, 2. Bundesliga
Mit der Einwechslung von Müller für Verlaat stellte Kocak zum zweiten Durchgang auf eine Viererkette um, und prompt fanden seine nun mutigeren Profis Wege für mehr Torgefahr. Förster nach einer Freistoßflanke und zweimal Schleusener vergaben binnen knapp zwei Minuten drei gute Ausgleichschancen noch - zweimal stand Himmelmann im Weg, einmal fehlte ein halber Meter (57.). Dann aber "wischte" der 17 Minuten zuvor eingewechselte Behrens eine Freistoßhereingabe von Müller per Kopf zum hochverdienten 1:1 ins Eck (73.) und hätte schon Sekunden nach dem Wiederanpfiff freistehend den Doppelpack schnüren können, wenn er nur den Ball besser getroffen hätte (74.).
Sandhausen wollte gegen verunsicherte Gastgeber jetzt den Auswärtssieg, bot dadurch aber gefährliche Räume an - und wurde bestraft: Joker Veerman scheiterte im Eins-gegen-Eins noch an Lomb (78.), vollendete in der 90. Minute jedoch genial einen Doppelpass mit dem erst zwei Minuten zuvor eingewechselten Allagui, der souverän zum ebenso glücklichen wie umjubelten 2:1 vollstreckte. Buchtmann legte bei einem Konter in der Nachspielzeit sogar noch den 3:1-Endstand nach (90.+4.).
Für St. Pauli, jetzt Tabellenfünfter, geht es nach der Länderspielpause mit einem Montagabendspiel in Duisburg weiter (22. Oktober, 20.30 Uhr). Sandhausen spielt nach dem nächsten Rückschlag schon am Freitag, 19. Oktober (18.30 Uhr), vor eigener Kulisse gegen Ingolstadt.